Der Leuchtturmwärter
Bewertet mit 5 Sternen
Ein neuer Mordfall in Fjällbacka: Mats wird ermordet, und alle aus seinem Bekanntenkreis sind erschüttert, denn keiner kann sich vorstellen, dass ihm jemand Böses wollte. Kurz vor seinem Tod hat er Annie besucht, eine alte Jugendfreundin, die zurück in die Schären gekommen ist mit ihrem fünfjährigen Sohn, sie wohnt im Leuchtturmhaus auf der sogenannten „Geisterinsel“.
Patrik ermittelt in diesem Mordfall, der bald alle ratlos hinterlässt und dabei in viele Richtungen auszuufern scheint. Währenddessen haben er und Erica beide Hände voll zu tun mit den Zwillingen und ihrer Tochter Maja. Trauer hingegen herrscht bei Anna und Dan, nachdem Anna das ungeborene Kind verloren hat.
Camilla Läckberg verbindet wieder einmal mehrere Geschichten zu einem großen Strauß, der erst in den letzten Zügen alle Stränge gekonnt miteinander verknüpft. Man ahnt lange nicht, wer der Täter ist, und danach sucht man mit den Ermittlern nach einem möglichen Motiv. Es ist die Geisterinsel, die bei der Auflösung eine bedeutende Rolle einnimmt, und hier wird virtuos ein geheimnisvolles Element in die Erzählung eingebaut. Gelungen auch die letzte Seite mit der prägnanten Beschreibung von dem real existierenden Fjällbacka sowie das Coverbild, das alle Bestandteile dieses Buches hervorragend miteinander verbindet.
Von Vorteil ist es, wenn man die Vorgängerbände kennt, dann kann man die Geschichten über Erica und Anna und deren Familien sehr gut verfolgen, besonders nachdem diese ja auch einen recht umfangreichen Platz in jedem der Bücher einnehmen. Als kleinen Wermutstropfen habe ich empfunden, dass das Thema der Frauenmisshandlung (auch durch die Jahrhunderte) sehr eindrücklich geschildert wird, jedoch das Schicksal von Madeleine letztendlich als offener Strang hängen bleibt. Das passt mir nicht zu der sonst opulent angelegten Krimi-Saga.
Dennoch ist dieses Buch wie alle Vorgänger ein Muss für alle Läckberg-Fans, das ich unbedingt weiter empfehle. Auch warte ich schon gespannt auf den nächsten Band.