Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

der Märchenerzähler / 3 von 5

Der Märchenerzähler - Antonia Michaelis

Der Märchenerzähler
von Antonia Michaelis

Achtung enthält Spoiler

 

Meine Meinung:

Hier wo ich wohne gibt es eine ganz kleine urige Buchhandlung wo die Besitzerin sich gegen Twillight und Co wehrt und auch nur Bücher anbietet die ihr gefallen. Als ich sie nach einem Buch fragte, welches sie bewegt hat und ihr in Erinnerung geblieben ist, drückte sie mir ” der Märchenerzähler ” in die Hand. Und ich kaufte es ohne auch nur etwas darüber zu wissen. Auf dem Rückweg hatte ich schon zig Variationen im Kopf, die mir zum Cover und zum Titel eingefallen sind.

Keine davon stimmte…

Ob das Buch dem Genre ” Jugendbuch ab 14″ zu geordnet werden sollte ist fraglich. Ich würde es nicht meinem Kind unter 16 in die Finger geben, wenn überhaupt.  Den aus dem ” Märchen ” wird am Ende grausame Realität, welche durch Sexuelle Gewalt, Prostitution, Pädophilie und Mord glänzt. Eine Vergewaltigung wird verharmlost und hinterlässt eine bedenkliche Botschaft.

Hier kommt das Thema ” Rape Culture” an die Oberfläche. Für die jenigen die nicht wissen was das ist, hier mal eine kurze Erklärung : Die Rape Culture ( Rape = Vergewaltigung) ist die Unterscheidung zwischen ” rape ” und rape rape”… also..z.b. eine Frau geht abends von einem Pub Besuch gen Heimat und wird auf dem Wege von einem maskiertem Mann überfallen und brutalst vergewaltigt. Dann sind sich alle einig das es eine Vergewaltigung war. Aber was ist wenn die Frau einen zu kurzen Rock an hat. Den Täter noch an der Bushaltestelle kennen lernt, und  mit ihm vorher geflirtet hat… oder wie in Fall vom Anna und Abel..wo sie sich zu erst freiwillig auf ihn eingelassen hat und  sich dann anders entschieden hat. Das ” Nein ” aber keine Wirkung mehr hatte? In solchen Fällen heißt es dann ” sie hat es provoziert “, ” Sie wollte es doch auch “, ” das ist doch keine richtige Vergewaltigung ” Und genau diese Rape Culture wird beim Märchenerzähler bagatellisiert. Und vermittelt gerade den Jugendlichen ein falsches Bild von dem was falsch und richtig ist.

Die Story

Anna wohnt mit ihren Eltern in einem schönen Haus an der Ostsee, hat alles was sie will und macht gerade ihr Abi. Ganz im Gegensatz zu Abel. Der zwar sehr intelligent ist, sich aber sein Abi versaut in dem er immer wieder nicht erscheint. Oder mitten drin plötzlich verschwindet. Anna ist neugierig auf den gutausehenden Jungen, der nur als Einzelgänger erscheint und den soviel geheimnisvolles umgibt.

Aber  Abel hat noch eine andere Seite. Eine sanfte und beschützende, in der er seiner kleinen Schwester Micha, lebensechte Geschichten erzählt die Anna tief berühren und zugleich beängstigen. Den die Geschichten werden immer realistischer und scheinen mit der Wirklichkeit zu verwischen.

Fazit:

Der Märchenerzähler ist ein packender, spannender Roman der sich gekonnt der Poetischen Sprache bediehnt und diese auch gut in die Erzählung einarbeitet.. Leider konnte mich die Aussage des Buches nicht überzeugen