Rezension

„Der Menschenmacher“ ist kein Thriller für Leser mit schwachen Nerven – denn hier wird eine wahnsinnig brutal-emotionale Geschichte erzählt, die von vielen Wendungen lebt.

Der Menschenmacher - Cody Mcfadyen

Der Menschenmacher
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bin einfach so in das Buch hinein geschlittert, ich wollte nur ein Buch anfangen zu lesen, weil ich eigentlich gar keine Zeit hatte zum lesen, aber das Problem war, ich war gleich so in dem Geschehen drin, das ich das Buch in einer Woche durch hatte.

Das Buch fängt gleich ganz emotional an, wir sind gleich in einer engen tiefliegenden Mutter-Tochter-Beziehung. Das wird so rührend erzählt, das man fast weinen könnte. Die Mutter hatte nicht viel zu essen, aber die Liebe zu ihren Sohn David wurde ganz hoch und heilig geschrieben, denn das war das einzige, was sie ihren Kind geben konnte. Aber so rührend das ist, am Ende des ersten Teils wird man jäh aus dem Buch katapultiert, denn die Mutter wird von einem Auto erfasst und ist tot.

Im nächsten Teil lernen wir Charlie kennen, der mit seiner adoptierten Ziehtochter Kinder aus den Bordellen befreit und allen, die damit zu tun haben, den Garaus macht. Charlie ist ein sehr brutaler Mensch, er ist ein Totmacher, das sagt er jedenfalls über sich.

Der vierte Teil berichtet von Ally, der dritten im Bunde, denn sie sind alle drei Geschwister und haben eines gemeinsam, sie mussten alle sehr schmerzhaft die Kindheit erleben, denn sie wurden von ihren Stiefvater geschlagen, gedemütigt und sollten ÜBERMENSCHEN werden. Sie wurden alle gezüchtigt und wenn das nicht funktioniert hat, dann mussten sie es bis zur Perversion üben und wurden wieder jeder in seine eigene Zelle gesperrt. Die drei Kinder haben sich dann irgendwann gewehrt und haben ihn in gemeinsamer Kraft getötet. Seitdem haben sie sich aus den Augen verloren, bis David einen Brief bekommt und eine CD, da ist ein Mann mit einer Kapuze drauf und er will, dass sie genau das tun, was er verlangt, bei ihm steht auf der Botschaft nur das Wort „Evolviere“ drauf. Er sit Schriftsteller. Als nächstes bekommt Charlie auch einen Brief und eine CD, bei ihm ist eine Trage zu sehen, mit einem weiblichen Wesen drauf, die an einem Tropf hängt, seine Tochter ist das. Und die dritte im Bunde ist Ally, sie soll zu den anderen hinzustoßen und abwarten.Als erstes soll Charlie eine Frau töten, die Babys abtreibt, legal, aber und das ist das spannende daran, das verläuft ganz anders, als man es sonst immer gewohnt ist. Er lernt die Frau kennen und die hat scheinbar überhaupt keine Angst, sie erzählt ihm dann ihre Geschichte, sie ist schon mal den Tod von der Schippe gesprungen und hat jetzt gar keine Angst und das imponiert Charlie und dann hat die Frau eine Idee, denn der Kapuzenmann will ja einen Beweis für den Tod der Frau. Jedenfalls bei der Frau liegen die Organe seitenverkehrt, als bei normale Menschen, also, wenn er in das Herz schießen würde, würde er sie nicht töten, sie will eine Kollegin anrufen, die sie danach versorgen soll und dann würde es schon klappen. Charlie lässt sich dazu überreden und er schießt ihr dahin, wo, sie überleben kann und filmt das dann und dann fährt er wieder zu den anderen. Die Stelle hat mir phantastisch gefallen, sie war so emotional und so anders, als, wie man es immer von anderen Büchern kennt.

Ja, jedenfalls bekommen sie immer mehr Hinweise und haben dann einen schrecklichen Verdacht, es scheint sich um das Vermächtnis des Vaters zu handeln, sie fragen eine Freundin, die sich im Internet auskennt und die findet heraus, dass der Vater noch zwei Kinder hat, zwei Söhne. Und die wohnen immer noch da, wo der Vater bis zuletzt gewohnt hat. Aber das ist ja komisch, denn scheinbar hat er sich um zwei Baustellen gekümmert, er hat die anderen zwei Söhne auch so erzogen, sie mussten sogar ihre Mutter schlagen, das war das schlimmste, was ich gelesen habe, denn in den Augen vom Vater war die Mutter überhaupt nichts wert, sie tötet sich dann selbst und die drei finden ihren Sarg und in dem Sarg ist ein Tagebuch von der Mutter, das Tagebuch ist sehr schwierig zu lesen, es ist so grausam, ich hatte sehr mit den Tränen zu kämpfen. Jedenfalls die Suche kommt jetzt dem Ende entgegen, Ally wurde noch entführt und dann kommen die Charlie und David zu dem Haus, wo der Vater noch gewohnt hat, aber das schlimmste kommt ja noch, denn der Großvater spielt auch noch eine Rolle, der ist ja der Urheber des ganzen. Aber am Ende wendet sich alles dem Guten zu, die drei „Guten Brüder“ überleben, sowie die Tochter von Charlie und ein wenig Liebe ist ja auch noch dabei, denn schon in Kindertagen haben sich Ally und Charlie verliebt und sie ziehen am Ende des Buches auch zusammen, schön.

Das Buch war seit langen wiedermal ein faszinierendes Buch, was mich emotional total ausgezehrt hat, ich war manchmal doch ein wenig erschüttert, wie nah menschliche Abgründe sein kann/muss. Man bekommt es mit der Angst zu tun, denn es wird eigentlich überhaupt nichts gutes am Menschen gelassen, man liest nur schlechtes, wirklich! Also, wer zart besaitet ist, der sollte lieber die Finger von dem Buch lassen. Aber die Erzählweise ist auch noch ein wenig anders, denn jeder darf mal erzählen und am sensibelsten fand ich den David, der kam mir so richtig sensibel vor, so zart besaitet eben.

„Der Menschenmacher“ ist kein Thriller für Leser mit schwachen Nerven – denn hier wird eine wahnsinnig brutal-emotionale Geschichte erzählt, die von vielen Wendungen lebt. Die aber trotz einer Symphonie an Gewalt und Brutalität in keinem Kapitel unglaubwürdig herüberkommt.