Rezension

Der Mörder hinterlässt grausame Botschaften. Und du weißt, sie gelten dir.

Liebe mich, töte mich - Jennifer Hillier

Liebe mich, töte mich
von Jennifer Hillier

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Liebe mich, töte mich" geht in eine Richtung, die ich in Thrillern bisher noch nicht gelesen habe. Eine verhängnisvolle Nacht, Lügen und eine junge Frau, die für ihre Lügen ins Gefängnis kommt und dennoch von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Jennifer Hillier hat einen angenehmen Schreibstil, der die Seiten verfliegen lässt und mich tatsächlich nicht loslassen konnte, obgleich ich anfangs Schwierigkeiten mit der Protagonistin und der Handlung hatte.
Geo ist kein besonders netter Mensch. Sie lügt, betrügt und teilweise wirkte sie wie eine gefährliche Psychopathin! Sie kann ihre Gefühle nach Lust und Laune ausschalten und Dinge tun, die ich mit meinem Gewissen nicht unterstützen kann. Ich kann mich leider nicht mit ihr identifizieren!
Auch Angela, Kai und Calvin blieben die ganze Geschichte über sehr blass und fade. Die Geschichte hat schon über 400 Seiten, aber trotzdem plätschert es eine ganze Weile vor sich hin, unterbrochen durch jahrelange Zeitsprünge. Mir fehlt mehr Interaktion, mehr Spannung und Logik. Manche Plottwists kommen wie aus dem Nichts. Ich möchte nicht spoilern, aber auch die Auflösung kam wie aus dem Nichts. Ich hätte mir eine Geschichte gewünscht, die sich logisch und spannend immer mehr zuspitzt. Die Charaktere eingewoben, ausgeklügelt. Mehr Zeitsprünge, damit wir Geo und ihre Freunde besser kennenlernen. So bleibt alles leider sehr oberflächlich!
Nachdem die Wendung in der Geschichte kam, habe ich sofort alle Stricke zusammenfügen können und wusste schon, was am Ende kam. Überraschend für mich leider nicht! Außerdem finde ich die Message nicht wirklich überzeugend, dass es ein Mördergen gibt bzw. dass Aggressivität, Brutalität und Skrupellosigkeit in den Genen liegt!
Insgesamt ein interessanter Thriller für Zwischendurch, aber leider bleibt die Geschichte für mich zu sehr an der Oberfläche und ich fand die Charaktere äußerst unsympathisch. Von Kai hätte ich gerne noch mehr gelesen, mehr in seinen Kopf geblickt. Der Epilog konnte mich deswegen auch nicht zu 100% überzeugen! Ich vergebe 2,5/5 Sterne