Rezension

Der Nebel im Kopf

Marigolds Töchter -

Marigolds Töchter
von Julia Woolf

Bewertet mit 5 Sternen

Marigold ist Mitte sechzig, hat einen kleinen Laden im Dorf und kümmert sich hingebungsvoll um andere.

Obwohl sie genügend Aufgaben hat, holt sie auch noch ihre Mutter ins Haus, um ein Auge auf sie zu haben. Auch ihre älteste Tochter Daisy möchte nach einer gescheiterten Beziehung Abstand gewinnen und kommt nach Hause zurück. So gerne Marigold anderen hilft, nun fühlt sie plötzlich, dass ihr manches zu viel wird und sie immer wieder etwas vergisst. Es braucht eine Weile, bis die Familie spürt, dass etwas nicht stimmt. Ist es nur das Alter, das Marigold plagt?

Die Autorin schreibt sehr einfühlsam und empathisch. So konnte ich mich gut in die Personen hineinfühlen. Die Familie um Marigold muss enger zusammenrücken, als Daisy und Marigolds Mutter in dem kleinen Haus unterkommen. Es wird recht turbulent und so bemerkt niemand, dass mit Marigold etwas nicht stimmt. Marigold selbst ist sich bewusst, dass etwas nicht in Ordnung, doch sie hat Angst und kann sich dem noch nicht stellen. Doch schon bald kann man nicht mehr darüber hinwegsehen, dass Marigold krank ist und zwar leidet sie an einer Krankheit, für die es keine Behandlung gibt. Man kann nur das Umfeld so einrichten, dass es für die Kranke leichter wird. Daneben benötigt ein an Demenz kranker Mensch Zuwendung und Verständnis. Doch das ist nicht immer einfach. Zum Glück aber erhält Marigold alles, was sie braucht – nicht nur von der Familie, sondern auch von den Dorfbewohnern.

Dies ist ein Roman, der einen wirklich berührt, denn jeden kann diese Krankheit treffen.