Rezension

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"Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry" von Rachel Joyce

Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry - Rachel Joyce

Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry
von Rachel Joyce

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Als Queenie Hennessy erfährt, dass ihr früherer Kollege Harold Fry auf ihren Abschiedsbrief hin durch ganz England zu ihr ins Hospiz läuft, reagiert sie schockiert: Er bittet sie, auf ihn zu warten.
Aber wie soll sie denn warten? Sie ist schließlich todkrank. Doch dann beginnt Queenie, einen weiteren Brief an Harold Fry zu schreiben. Während er auf seiner Wanderung ist, wird sie ihm ihre Geschichte erzählen. Und die Wahrheit, die er nicht kennt. 

Eindruck:

Es ist die Erleichterung des Gewissen einer todkranken Frau auf dem Sterbebett. Die Geschichte einer jahrzehntelangen in sich selbst verborgen gehaltenen Liebe und das Geheimnis über die Beziehung und den letzten Tag im Leben von David, Harolds Sohn, über das sie bisher geschwiegen hat. Und die Offenbarung eines einsamen Lebens heraus aus Schuldgefühlen, Aufopferung und Selbstzweifeln.

Queenies Geschichte über ihr Leben, ihre Liebe und ihr Sterben ist berührend, bedrückend und traurig, doch die Lebendigkeit und Warmherzigkeit mit der die Patienten, die Schwestern und der 
Alltag in einem Hospiz beschrieben sind, verleiht diesem Buch auch eine humorvolle Seite und nimmt ein wenig den Schrecken der letzten Reise.

Seite 199 - Schwester Mary Inconnue zu Queenie:
"Der Himmel und die Sonne sind immer da. Was kommt und geht sind die Wolken."

Dieser zweite Teil um Harold Fry und Queenie Hennessy ist für mich einmal mehr, Anstoß über die Einrichtung Hospiz und die wahnsinnig belastende aber wohl auch schöne Arbeit der Schwestern dort nachzudenken. All jenen die mit Fröhlichkeit, Einfühlungsvermögen und Liebe die Patienten bis zum Ende begleiten, gehört mein größter Respekt. 

Fazit:

Eine berührende, belastende aber schöne Geschichte die für meinen Geschmack aber teilweise ein wenig langatmig geschrieben wurde, mir aber eigentlich sehr viel gegeben und gefallen hat.
Das Ende ist so unerwartet, hat mich aber dennoch überzeugt.