Rezension

Der Orden des geheimen Baumes

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin - Samantha Shannon

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin
von Samantha Shannon

GEWALTIGES SETTING, JEDOCH VIELE LÄNGEN.
Was für ein Cover, was für ein Klappentext, was für eine Aufmachung! Ich war von allen drei Sachen so dermaßen begeistert, dass ich auf heißen Kohlen saß, bis das Buch erschienen ist.

Worum geht es?
In ihrem epischen Fantasy-Roman „Der Orden des geheimen Baumes“ hebt Samantha Shannon das Genre auf die nächste Stufe. Mächtige Frauen lenken und beeinflussen das Schicksal ihrer Welt, ob als Königin, Magierin oder Drachenreiterin. Doch die Welt ist geteilt: Während im Westen alle Drachen als absolut böse verdammt werden, werden diese im Osten als göttergleiche Wesen verehrt. Trotz dieser gegensätzlichen Weltanschauungen müssen die Menschen des Ostens und des Westens zusammenarbeiten, als ein riesiger bösartiger Drache aus der Vergangenheit wieder aufersteht. Drei starke Frauen nehmen die Herausforderung an, die Bewohner beider Reiche zu vereinen, um die Menschheit zu retten …
In diesen Momenten – wenn Glaubenssysteme kollidieren und eine detailreiche Welt entsteht – ist Samantha Shannon in Bestform.

Meine Meinung.
Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. Mich hat dieses Buch wirklich ein Stück weit ratlos zurückgelassen… Aber fangen wir mal von vorne an.

Das Buch hat meiner Meinung nach unendlich viele Längen und zieht sich stellenweise wie Kaugummi. Als Leser schaltet man da gerne ab, was allerdings aufgrund des hochgestochenen Schreibstils sehr schwer fällt. Allgemein habe ich mir mit manchen Sätzen sehr schwer getan und musste sie mehrmals lesen. Vielleicht lag das aber auch an den vielen Namen der Charaktere und der Orte. Zugegeben, am Anfang war ich einfach nur verwirrt und konnte der Geschichte aufgrund der vielen Namen und Orte schlichtweg nicht folgen. Für mich war es ein sehr holpriger Start ins Buch und ich habe leider sehr lange gebraucht, um mich an den Stil und die Charaktere zu gewöhnen.

Die Perspektiven werden einmal aus dem Westen und ihren Charakteren erzählt und einmal aus dem Osten und ihren Darstellern. An sich haben sie nichts gemeinsam sondern nur einen gemeinsamen Feind, den sie bezwingen wollen. Ich hatte das Gefühl entweder man liebt einen Charakter oder man kann ihn nicht ausstehen – etwas zwischendrin ist irgendwie nicht möglich. Was nichts Negatives ist! Leider konnte ich aufgrund der Masse an Charakteren mit keinem so wirklich eine enge Verbindung herstellen – am meisten noch mit der Kammerzofe Ead. Die Aufteilung in West und Ost fand ich super spannend und hat auch definitiv Sinn gemacht, wie man im Laufe der Geschichte dann schnell merkt. Hierfür gibt es einen klaren Pluspunkt.

Allgemein muss ich sagen, dass ich die Idee der Geschichte unglaublich grandios und komplex finde! Drachen liebe ich sowieso, dafür gibt es einen weiteren Pluspunkt. Ich finde nur, dass sich die Autorin beim Schreiben hin und wieder etwas „verloren“ hat und den roten Faden somit auch. Die Längen hätten meiner Meinung nach nicht sein müssen, ein bisschen gekürzt wäre es noch viel spannender gewesen. Das Ende zeigt das unglaubliche Potenzial der Autorin, was ich mir zwischendrin noch viel mehr gewünscht hätte.

Wovon ich im Übrigen auch kein Fan bin ist die Aufteilung eines englischen Buches in zwei Teile, wenn sie im Englischen ein Buch umfasst. Man hat immer das Gefühl, doppelt zur Kasse gebeten zu werden. Dies habe ich im Übrigen auch schon bei Strange the dreamer kritisiert.

FAZIT.
Man muss sich darauf einlassen wollen. Es ist keine Geschichte, die man mal schnell liest – wovon ich ja ein Fan bin. Aufgrund der Längen und der sich etwas hinschleppenden Geschichte muss ich leider Punkte abziehen. Wer komplexe Settings und High-Fantasy liebt, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen! Ich möchte nochmal betonen, dass ich die Sterne aufgrund der Längen abziehe und nicht aufgrund der Handlung.

Bewertung: 3 von 5 Lesezeichen.