Rezension

Der Pakt mit dem Teufel

Der Spielmann - Oliver Pötzsch

Der Spielmann
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 4 Sternen

Eines Tages kommen die Gaukler in den kleinen Ort Knittlingen. Der achtjährige Johann Faustus ist von ihren Darbietungen begeistert. Ganz besonders aber ist er von dem Magier und Astrologen Tonio del Moravia fasziniert. Während die Gaukler die Leute unterhalten, verschwinden Kinder aus der Stadt. Jahre später ist Johanns geliebte Mutter verstorben und seine Freundin Margarethe muss einen anderen heiraten, da begegnet er Tonio del Moravia wieder und schließt sich ihm an. Einerseits nimmt Johann alles in sich auf, was er erlebt und erfährt, andererseits ist ihm Tonio zunehmend unheimlich. Was für ein Geheimnis umgibt diesen geheimnisvollen Menschen?

Der Autor hat einen schönen bildhaften Schreibstil, so dass man alles gleich gut vor Augen hat.

Die Charaktere sind alle sehr gut und lebendig beschrieben. Die Mutter sagte Johann Georg Faustus ein glückliches Leben voraus. Ansonsten hat er es als dritter Sohn der Familie nicht so leicht. Aber er ist von sich überzeugt und hat etwas Arrogantes an sich, das ihn mir nicht sympathisch machte. Doch er hat etwas, das die Menschen für ihn einnimmt.

Oliver Pötzsch erzählt in diesem Roman die Geschichte des Faust neu. Johann Faust strebt nach Wissen und muss mit dunklen Mächten fertig werden. Am Ende erkennt er, dass man dem Teufel nicht entkommen kann.

Der Leser begleitet Faust durch die damalige Zeit und durch eine Reihe von Ländern. Die Lebensumstände werden anschaulich dargestellt. Die Macht der Kirche ist groß und in allen Lebensbereichen spürbar.

Auch wenn die Geschichte von Anfang an spannend ist, so gab es durch die ausführlichen Beschreibungen auch schon mal Längen. Trotzdem hat mir dieser Roman gut gefallen.

Ein unterhaltsamer und spannender historischer Roman.