Rezension

Der Reihe würdig!

I Am Death. Der Totmacher
von Chris Carter

Bewertet mit 5 Sternen

"I am death - der Totmacher" ist der achte Band rund um die Detectices Hunter und Garcia des LAPD-Morddezernats. Nahe des Flughafens wird eine brutal zugerichtete Leiche gefunden. In ihrem Rachen steckt die Botschaft: Ich bin der Tod. Der selbstbewusste Täter wird für Hunter und Garcia zu einer großen Herausforderung, spätestens als er bei seinem zweiten Opfer seine Handlungsweise vollkommen verändert und klar wird, dass dies noch längst nicht das letzte Opfer ist...

"Die stille Bestie", der 7. Band der Reihe, war etwas Besonderes, weil dieser Band aus dem üblichen Schema rausfiel. Das hatte einen gewissen Kick, aber mir war es fast schon zu viel, daher war ich froh, dass der 8. Band eben wieder back to the roots bedeutete.

Bereits seit einigen Bänden frage ich mich, wie man diese ganze Brutalität überhaupt noch steigern kann. Daher fand ich es erfrischend, dass diese Betonung der Brutalitätssteigerung hier weitestgehend ausblieb. Es bleibt die Erkenntnis: es muss nicht immer noch brutaler sein, damit ich als Leser dranbleibe. Chris Carter ist ohnehin immer brutal und er schafft es eben immer wieder sich neu zu erfinden und mehr braucht es einfach nicht.

Wobei, das ist gelogen: was habe ich den bodenständigen Parter Garcia im letzten Band vermisst. Ihn braucht so ein Genie wie Hunter einfach an seiner Seite. Nach einem anfänglichen Schocker (ja, ich bin auch drauf reingefallen) war es aber wieder Zeit für das Dreamteam!

Die Geschichte selbst fügt sich wunderbar in die Reihe ein. Sie ist spannend, überraschend, wendungsreichend und wie immer rasant wie ein Actionfilm. Was dem ganzen aber das I-Tüpfelchen aufgesetzt hat, waren eben doch die Erlebnisse, die man mit Robert Hunter in "Die stille Bestie" geteilt hat. In diesem Band konnte man eine verletzliche Seite von ihm kennen lernen, die dem Leser in den immerhin 6 Bänden davor verwehrt geblieben war. Aber diese Erkenntnisse über Hunter wirken nach, man fühlt sich ihm näher als je zuvor und insgesamt erscheint er nicht mehr wie der abgehobene Superhirn. Seine Beziehung zu Garcia wirkt intensiver, sein ganzes Handeln wirkt nachdenklicher, reifer. Und das ganze hat den Effekt, dass man als Leser noch mehr in der Geschichte drin ist, noch mehr mitfiebert und bangt.

Das Ende ist auch Carter-typisch genial gelungen. Ich hatte zwar immer wieder Vermutungen (die von der tatsächlichen Lösung nicht fern waren), aber die wollten sich einfach nicht so ganz übereinbringen lassen. Aber Carter schafft es, dass Geschehen in einen glaubwürdigen Guss zu bringen.

Als kleines Highlight wird eine kleine Epiosde am Ende drangehängt und auch die zeigt wiederum, dass Hunter nicht mehr der ist, der Anfang dieser Reihe war.

Fazit: back to the roots, aber so richtig. Als Leser fühlt man sich Robert Hunter so nah wie nie. Das Dreamteam Hunter und Garcia ist wieder vereint! Und es wird ein Thriller vom Feinsten geliefert. Intensive Ermittlungsarbeit, spannende Wendungen und eben viel Brutalität. Der Reihe absolut würdig!

Kommentare

hobble kommentierte am 11. August 2016 um 06:19

Ich glaube, in die Serie könnte man einsteigen