Rezension

Der Roman geht tief unter die Haut

Die Farbe von Milch
von Nell Leyshon

Bewertet mit 5 Sternen

Mary, die 15 jährige Protagonistin des Romans wächst zusammen mit ihren Geschwistern auf einem Bauernhof auf, ihre Mutter ist duldsam und ihr Vater ein Despot. Das bäuerliche Leben ist geprägt von harter Arbeit, voller Entbehrungen und nicht leicht für Mary, die von Geburt an ein verkrüppeltes Bein hat, aber Mary ist ein selbstbewusstes junges Mädchen, sie sagt, was sie denkt auch wenn sie häufig damit aneckt. Ihr Leben ändert sich in dem Moment, als sie in das Haus des Dorfpfarrers zieht, um dessen kranke Frau zu pflegen und im Haushalt zu helfen…

Die Farbe von Milch ist ein sehr bewegendes, emotionaler Roman, wenngleich auch einfach geschrieben, teilweise in kurzen Sätzen ohne Interpunktionen. Aber gerade dadurch gewinnt der Roman eine einzigartige Authentizität und eine unglaubliche Tiefe. Die Charaktere des Romans wirken echt und nachvollziehbar und von Beginn an wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der den Roman völlig unvorhersehbar enden lässt. Von Beginn hat dieser Roman mich in seinen Bann gezogen, ein sehr ehrlicher ungeschminkter Roman über das Leben der damaligen Zeit, der bewegt, traurig macht, aber auch nachdenklich und den Leser am Ende erschüttert zurücklässt.

Ein großartiger Roman, hervorragend in Szene gesetzt mit einer klaren Leseempfehlung, ein Roman, der im Gedächtnis haften bleibt, weil er so außergewöhnlich gut ist.