Rezension

Der Schein trügt... und wie!

In guten wie in toten Tagen - Gina Mayer

In guten wie in toten Tagen
von Gina Mayer

Spannend bis zum Schluss und viele falsche Fährten, die einen geschickt in die Irre führen - dieses Buch muss man einfach lesen!

Inhalt

Studentin Helena wird heiraten und zwar den ein paar Jährchen älteren, gut aussehenden Tom - der sogar mal ihr Lehrer gewesen war. Die Hochzeit steht kurz bevor und Helena bittet ihre jüngere Schwester Cara, die eine Ausbildung im Bereich Garten- und Landschaftsbau macht, einen Junggesellinnenabschied zu organisieren.

Das macht Cara für ihre Schwester auch sehr gerne und es wird ordentlich gefeiert mit Helenas besten Freundinnen Jacky, Viola, Ronja, Julia und May. Nur Helenas allerbeste Freundin Isy kann leider nicht daran teilnehmen, weil sie in den USA studiert, krank ist und ihr vom Arzt das Fliegen verboten wurde.

Während der Feier fließt reichlich Alkohol, es werden sogar Pillen eingeworfen, und es kommen ein paar unbequeme Wahrheiten auf den Tisch. Dann der Schock am nächsten Morgen: der Bräutigam ist tot. Mord. Wer steckt dahinter?

Helena landet als Hauptverdächtige in Untersuchungshaft und Cara macht sich deshalb dran, auf eigene Faust zu ermitteln...

 

Meine ausführlichere Meinung

Mein erstes Buch von Gina Meyer, aber sicherlich nicht mein letztes! Von Anfang an hat mir sehr gut gefallen, dass man jede der vorgestellten Figuren als real wahrnehmen konnte. Jede hat bestimmte Eigenschaften, Verhaltensweisen und Fehler. Der Schreibstil war für mich sehr angenehm zu lesen, die Dialoge wirkten nie gekünstelt.

Die besondere Stärke dieses Buches liegt aber darin, wie man als Leser anfangs bestimmte Figuren präsentiert bekommt und diese Darstellung als eindeutige Wahrheit hinnimmt, aber diese im Laufe von Caras Ermittlungen Stück für Stück demontiert werden. Denn natürlich sind weder Helena noch Tom wirklich perfekt gewesen, aber es ist schon erstaunlich, wie geschickt manche Leute sich zu geben wissen und wie gerade Leute, die man glaubt wirklich gut zu kennen, einem doch wichtige Teile ihres Lebens verheimlichen können. 

Es haben sich immer neue Hinweise ergeben, neue Personen sind auf der Bildfläche und somit im Kreise der Verdächtigen aufgetaucht, und im Grunde war fast nichts und niemand so, wie es zuerst den Anschein hatte. Gerade das war faszinierend und ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Ich habe stets fleißig spekuliert, wer wohl der Täter sein könnte und welches Motiv dahinter steckt, habe mich aber geschickt in die Irre führen lassen, sodass es mir wirklich erst am Schluss, als es schwarz auf weiß gedruckt da stand, klar war. Ein sehr großes Lob hierfür!

Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen sind wunderbar dargestellt. Kurz und gut: das Buch war ein reines Lesevergnügen gewesen!

 

Fazit

Wer gerne spekuliert, wer der Täter sein könnte, und wer gerne hinter die perfekten Fassaden von Menschen blickt, ist hier absolut richtig!

Die psychologische Komponente überwiegt aber eindeutig. Wer in seinen Thrillern lieber Schießereien, Verfolgungsjagden und Blut sieht, ist hier falsch, sollte das Buch aber trotzdem lesen - denn es ist absolut lesenswert. 5 absolut verdiente Sterne.