Der Schein trügt, wiedereinmal
Bewertet mit 4 Sternen
Der Bürgermeister von Marlow ist ein allseits beliebter man und schon viele Jahre im Amt. Jeder sagt nur Gutes über ihn, auch Judith Potts und ihre Freundinnen. Tja, trotzdem wird er während einer Sitzung des Stadtrates ermordet, Gift. Judiths Freundin Suzie ist zufällig bei der Sitzung anwesend und so erhalten die drei Hobbydetektivinnen ihre Informationen aus erster Hand. Es versteht sich von selbst, dass sie der ermittelnden Beamtin Tanika selbstlos ihre Hilfe anbieten. Tanika geht tatsächlich auf diesen Vorschlag ein, weiß sie doch, dass es ohnehin schwer werden dürfte das Trio von eigenen Nachforschungen abzuhalten und so sind sie wenigstens halbwegs unter Kontrolle.
In ihrem neuen Fall ermitteln die drei Freundinnen Judith, Suzie und Becks wieder in gewohnter Manier, frei nach der Devise, einer Nachbarin erzählt man mehr als der Polizei. Und so unrecht haben sie da gar nicht, sind ihre Methoden auch meist etwas unkonventionell. Leider ist Becks diesesmal etwas abgelenkt, ist doch ihre Schwiegermutter bei ihr eingezogen und kurz davor das Ruder im Pfarrhaus zu übernehmen. Der unvermeindliche Schlagabtausch der beiden Frauen sorgt für einige Auflockerung in der Geschichte und ich kann so gut mit Becks mitfühlen.
Davon abgesehen läuft dieser Fall leider etwas zäher als die vorigen. Die Ermittlungen drehen sich lange im Kreis und Fortschritte gibt es nur wenig. Trotzdem schafft es Autor Robert Thorogood natürlich seine treuen Leser bei der Stange zu halten und es ist ja schon interessant, wie so nach und nach ein dunkles Geheimnis nach dem anderen ans Tageslicht kommt. Judith, Suzie und Becks stolpern in gewohnter Manier von einer falschen Verdächtigung zur Nächsten, machen sich wieder reihenweise unbeliebt, kommen aber dann doch durch ihre Beharrlichkeit dem Täter auf die Schliche. Die Aufklärung des Falls ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber es wurde schon aus viel banaleren Gründen gemordet.
Mich hat Mrs Potts Mordclub wieder gut unterhalten. Würde ich in Marlow wohnen hätte ich etwas Angst, den die Mordrate scheint hier prozentual erhöht. Für den Autor natürlich nur gut, hat er so doch ausreichend Stoff für weitere Bücher.