Rezension

Der Schöne und das Biest in Einem

Räuberherz - Julianna Grohe

Räuberherz
von Julianna Grohe

Nachdem Ella ihre Großeltern bei einem Autounfall verloren hat und ihr Vater sich nur um sich selbst und seine Spielsucht kümmert, ist sie mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Als dann auch noch ein verrückter, aber ziemlich heißer, Kerl sie entführt und in seinem Haus einsperrt, um für ihn das Hausmädchen zu spielen, ist Ellas Leben noch einmal um ein Stück verrückter geworden. Während sie zusehen muss wie ihr Entführer eine wunderschöne Frau nach der anderen anschleppt, wundert sie sich schon, was mit den Frauen passiert, die sich nach und nach in der Beziehung mit ihrem Entführer verändern. Welches Geheimnis umgibt den Mann, der Ella gefangen hält und warum fühlt es sich jede seiner Berührungen so elektrisierend an?

„Räuberherz“ ist das erste Buch von Julianna Grohe, welches ich gelesen habe und es ist ganz sicher nicht das Letzte. Ich finde es toll, dass nicht die üblichen Fantasyklischees (und damit meine ich Vampire, Feen etc.) herhalten müssen. Die Geschichte wirkt ein wenig wie eine abgewandelte „Die Schöne und das Biest“-Version mit ein bisschen Aschenputtel gemixt, bekommt aber gerade am Ende eine ganz eigene Note, die nichts mit diesen beiden Geschichten zu tun hat. Ich mag Ellas starken Charakter und ihre liebevolle Art, die aber auch in einen ziemlich sarkastischen Ton umschlagen kann. Sie hat früh gelernt sich nicht alles gefallen zu lassen und sich in wichtigen Dingen durchzusetzen. Besonders an der Geschichte finde ich auch die beiden sprechenden Tiere, die dem Ganzen noch mal etwas Besonderes geben. Eine wunderschöne, fantasievolle Geschichte voller emotionaler Wendungen, die ich nur weiterempfehlen kann.