Rezension

Der Sheriff von Raufarhöfn

Kalmann -

Kalmann
von Joachim B. Schmidt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kalmann hat sich selbst zum Sheriff von Raufarhöfn ernannt. Seine Tage sind ausgefüllt, denn entweder geht er auf die Jagd oder er legt seine Köder aus, um Haie zu fangen, die er dann zu Gammelhai verarbeitet. Doch dann überrollen ihn die Ereignisse, als er beim Jagen eine Blutlache entdeckt. Zufällig ist gerade auch Róbert McKenzie, der König von Raufarhöfn, spurlos verschwunden.

Diese Geschichte wird aus der Sicht von Kalmann erzählt, einem behinderten jungen Mann, der alleine in dem kleinen Ort lebt. Alles was er über die Natur, das Meer und Gammelhai weiß, hat er von seinem Großvater gelernt, der nun dement in einem Heim lebt. Dass er ein bisschen anders ist als die meisten Menschen, ist für ihn „kein Grund zur Sorge". Kalmanns Mutter schaut sporadisch vorbei, um Ordnung zu schaffen. Der Vater hat ihm eine Mauser, einen Sheriffstern und einen Cowboyhut gegeben, sich aber sonst nicht um seinen Sohn gekümmert.

Nachdem Kalmann das Blut entdeckt hat, wollen plötzlich alle etwas von ihm. Die Polizei hat Fragen, die Medien bringen ihn in die Öffentlichkeit und die Dorfbewohner wollen auch so manches wissen. Zum Glück kann Kalmann auf dem Meer seinen Kopf entleeren und das ist wichtig, denn ihm geht so manches durch den Kopf. Eigentlich ist Kalmann ein einsamer Mensch, der sich nach einer Frau und Kindern sehnt. Er ist mal naiv und mal gewitzt und seine Sicht auf die Welt ist etwas speziell, oft sogar tiefgründig. Ich mochte ihn ganz gern, auch wenn er durchaus gewalttätig werden kann. Auch die anderen Figuren haben alle ihre Eigenheiten.

Diese Geschichte ist unterhaltsam, aber auch etwas weitschweifig. Doch ich wollte auch wissen, wie es weitergeht und mit dem Ausgang hatte ich so wirklich nicht gerechnet.

Joachim B. Schmidt erzählt in diesem Buch die ungewöhnliche Geschichte eines ganz besonderen Helden.