Rezension

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Der siebte Fall und wieder extrem spannend.

Die Lebenden und die Toten
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Kriminalkomissarin Pia Kirchhoff hat endlich ihren Freund Christoph geheiratet- heimlich und eigentlich stehen über Weihnachten und Silvester nun auch die heimlichen Flitterwochen an, sowie der erste Urlaub seit Ewigkeiten. Erst im nächsten Jahr ist ein rauschendes Fest geplant und auch die Verkündung des besonderen Ereignisses. Jedoch hat sie nicht mit Oliver von Bodensteins Anruf gerechnet, der sie bittet kurz einzuspringen, aufgrund von Krankheit und Urlaub auf dem Revier. Pia wäre nicht Pia, wenn sie sich nicht zum Tatort aufmachen würde, eine ältere Frau wurde erschossen aufgefunden. Nur kurz darauf passiert ein weiterer Mord, scheinbar von dem gleichen Täter. Pia und ihre Kollegen stehen mächtig unter Druck und schließlich entscheidet sie sich kurzerhand ihren Urlaub abzusagen und die Ermittlungen zu unterstützen. Noch ahnt diese nämlich nicht, dass dies einer ihrer schwersten Fälle werden wird. 

Auch der siebte Fall mit dem Ermittlerteam Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff, bzw Sander wie sie ja nun heißt, ist Nele Neuhaus wieder gelungen, ganz eindeutig. Im Laufe der verschiedenen Fälle habe ich gedacht, dass so langsam alle menschlichen Abgründe aufgetan sind und es doch eigentlich gar kein Thema mehr gibt, welches gut in einen Krimi passt, doch ich wurde eindeutig eines besseren belehrt. Das Thema Organtransplantation ist ja tatsächlich immer mal wieder ein Thema und ich war recht beeindruckt, wie Frau Neuhaus dieses in ihrem neuen Buch umgesetzt hat. Stellenweise etwas drastisch und vielleicht auch etwas übertrieben dargestellt(hoffe ich), aber immer genau so, dass es fesselnd und spannend war und man als Leser einfach jede Sekunde weiterlesen musste. Innerhalb von drei Tagen waren 550 Seiten verschlungen. In einigen Bewertungen des Krimis, habe ich gelesen, dass viele schon vorausgeahnt haben wer am Ende der Täter war, doch bei mir persönlich hat es echt lange gedauert, bis ich überhaupt geahnt habe wer es sein könnte. 

Positiv ist für mich auch immer wieder, dass das Privatleben der Ermittler so nebenbei einfließt und keine tragende Rolle hat. Man bekommt eben nicht zu viel und nicht zu wenig mit, wohl dosiert sozusagen. Außerdem sind gerade Pia und Oliver von Bodenstein eindeutig Symphatieträger, denen man ihre Rolle gut abkauft und auch ihre Emphatie gegenüber den Opfern.
Der Fall selbst war für mich gut durchdacht, wurde am Ende allerdings etwas wuselig, eine kleine Wirrung weniger hätte es meiner Meinung nach auch getan.

Dennoch in jedem Fall top. Mit einem leicht zu lesenden Schreibstil, einer Geschichte die Spannung bereit hält und tollen Protagonisten gibt es von mir 4,5 von 5 Sternen.