Rezension

Der Sommer in Camp Moshe

In der Tiefe meines Herzens - Stacey Weeks

In der Tiefe meines Herzens
von Stacey Weeks

Der Sommer in Camp Moshe

Die neunundzwanzigjährige Grace Stone wird als Rettungsschwimmerin und Schwimmlehrerin in Camp Moshe engagiert. Das christliche Jugendcamp stand bislang unter der Leitung ihres Onkels Carl. Da dieser vorzeitig in den Ruhestand getretenen ist, fungiert nun der attraktive Malachi „Kye“ Campton als Interimsleiter. Kye durfte bereits wertvolle Erfahrungen durch die Sanierung diverser Betriebe sammeln. Seine Pläne für das Camp stoßen bei Grace jedoch auf heftigen Widerstand, der Grund dafür ist ein schreckliches Erlebnis in der Vergangenheit der unkomplizierten und temperamentvollen jungen Frau. Als Malachis Arbeit vermehrt sabotiert wird und dies mit einer Gefährdung des Teams, aber auch der Kinder des Camps einhergeht, versuchen Grace und Malachi, jener Person auf die Schliche zu kommen, die eine Schließung des Camps mit unterbitterlicher Hartnäckigkeit erzwingen möchte.

Im vorliegenden Roman erzählt die mir bislang unbekannte Autorin die Geschichte eines christlichen Jugendcamps, das aufgrund einer finanziellen Schieflage kurz vor der Schließung steht. In flüssigem und einnehmendem Schreibstil berichtet Stacey Weeks von den Versuchen ihrer beiden Protagonisten, das Camp zu sanieren. Hierbei bringt sie nicht nur die Vergangenheitsbewältigung ihrer weiblichen Hauptfigur, sondern auch einige christliche Botschaften ins Buch ein. Durch den bis zum letzten Abschnitt des Buches unbekannten Saboteur entsteht ein gewisser Spannungsbogen, der mit einem kurzen, aber aufregenden Finale endet. Graces Familiengeschichte wird durch Rückblenden in die Vergangenheit neu aufgerollt, auch das tragische Unglück, welches ihr gesamtes Erwachsenenleben überschattete, kommt zur Sprache. Schuld und Vergebung sind gewichtige Themen dieses Buches, durch die starke Anziehungskraft zwischen Grace und Malachi ist auch für eine Prise Romantik gesorgt.

Ich empfand dieses Buch als locker-leichten Wohlfühlroman mit christlichen Elementen, auf die jedoch eher dezent eingegangen wird. Bei der Charakterzeichnung der Personen vermisste ich den Fokus auf die Nebenfiguren der Handlung, die für meinen Geschmack ein wenig zu blass und oberflächlich ausgearbeitet wurden. Gerne hätte ich mehr über Graces Onkel Carl und Malachis Mutter Tamera Campton erfahren, auch Graham, Ann und Jeremy Douglas blieben mir ein wenig fremd. Obgleich ich die Lektüre genossen und die Protagonisten gerne während ihrer abenteuerlichen Zeit im Camp begleitet habe, hatte ich mir ein klein wenig mehr von diesem Roman – speziell von den einzelnen Charakteren und deren Interaktionen - erwartet.