Rezension

Der spannende und krönende Abschluss der Amazonen-Tetralogie

Ainias Heimkehr - Dani Aquitaine

Ainias Heimkehr
von Dani Aquitaine

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
"Natürlich würde er es schaffen. Er würde nicht sterben. Das passte nämlich nicht in mein Konzept. Ich würde in sein dämliches Kaff mit ihm ziehen und ihn für zwei Monate an irgendeine olle Amazone verleihen, aber anschließend würde er zu mir zurückkommen. Lebendig und frohen Herzens. Und dann hörte ich sie auf einmal: Eine, zwei, drei dumpfe, erderschütternde Explosionen …"

Der mysteriöse Schattenorden scheint endgültig besiegt - bis Ainia klar wird, dass sie es mit weitaus mächtigeren Gegnern zu tun haben, als sie bisher vermutet hatten. Eine Katastrophe droht über Citey hereinzubrechen und alle zu verschlingen, die Ainia am Herzen liegen. Bald muss sich Ainia nicht nur zwischen dem Clanmann Cesare und einer lang verloren geglaubten Liebe entscheiden, sondern auch, ob sie ihre Stadt retten möchte - oder sich selbst.
 

Meine Meinung:
"Ainias Heimkehr" von Dani Aquitaine ist ein faszinierender und vor allem spannender Abschluss der Amazonen-Tetralogie um die Amazone Ainia.
Sehr lange habe ich es hinausgezögert, diesen letzten Band zu lesen, denn das bedeutete zugleich einen Abschied von Ainia. Und den wollte ich natürlich so lange wie möglich hinauszögern.Und dennoch kann ich es gar nicht anders sagen: Dieser vierte und somit letzte Band hat mich nicht nur genauso sehr überzeugt wie die ersten drei, sondern er hat mich völlig überwältigt. Es war noch spannender, noch emotionaler, noch geheimnisvoller - es war ein absolut perfekter Abschluss. Ich liebe diese Reihe und bin völlig begeistert! Es ist definitiv eines meiner Highlights für 2019.

Ich liebe die griechische Mythologie und bin immer wieder hingerissen, wenn Romane dieses Thema aufgreifen. Völlig neu für mich war es jedoch, dass in einer Reihe die Welt der Amazonen behandelt wird - und dies nicht im antiken Griechenland, sondern im Hier und Jetzt. Die Amazonen leben mitten unter uns in ihrer kleinen Stadt Themiskyra. Dort leben sie im Einklang mit der Natur und sind größtenteils abgeschnitten von unserer modernen, technischen Welt.

Nachdem Ainia im dritten wie schon im zweiten Band jedoch nicht mehr in Themiskyra war, sondern mitten in der Großstadt lebte, die vom Verfall geprägt ist, lässt der Titel dieses vierten Bandes hoffen, dass Ainia zurückkehrt und wir sie wieder in Themiskyra erleben.

Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Ainia in Ich-Erzählung mit. Ainia, die gerne mal die Regeln bricht, selbstbewusst ist und sich in der Welt der "normalen" Menschen mittlerweile nicht nur immer mehr eingelebt hat, sondern sich blind darin zurechtfindet.

In diesem Band kehren wieder ein paar Charaktere zurück, die wir aus den ersten zwei Bänden kannten und die im dritten nicht vorhanden waren. Dieses überraschende Wiedersehen hat mir sehr gut gefallen. Aber das führt natürlich auch dazu, dass Ainia hin- und hergerissen ist. Es bringt sie in eine Zwickmühle und sie muss entscheiden, wer oder was das Richtige für sie ist. Diese Entscheidung ist wirklich nicht einfach und man kann als Leser ihren inneren Zwiespalt sehr gut spüren und nachvollziehen.

Der Schreibstil ist wie schon in den ersten drei Bänden locker-leicht, angenehm und sehr flüssig zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und ich konnte das Buch gar nicht aus den Händen legen - zum einen, weil es so gut geschrieben ist, zum anderen, weil es unaufhaltsam spannend bleibt und sich wieder einmal mehr und mehr zuspitzt. In wenigen Tagen habe ich das Buch in mich aufgesogen.

Dani Aquitaine schafft es, den Leser in Ainias Welt mitzunehmen und lässt einen alles ganz genau sehen. Durch ihre Beschreibungen bekommt man einen ganz genauen Einblick in die Welt der Amazonen, in die moderne, von der Apokalypse bedrohte Welt sowie die anderen Schauplätze und in die verschiedenen Charaktere. Man kann sich alles ganz genau vorstellen und ist völlig gefesselt.

Am Ende des Buches bleiben viele Gefühle zurück: Freude, Trauer, Verzweiflung und noch vieles mehr. Zum einen haben sich manche Dinge so entwickelt, wie ich es mir erhofft habe, zum anderen wurde ich immer mal wieder von einigen Dingen sehr überrascht. Eines kann ich mit Sicherheit sagen: Ich werde Ainia, die eigenwillige und selbstbewusste Amazone, sehr vermissen.

Fazit:
"Ainias Heimkehr" von Dani Aquitaine ist eine fesselnde, faszinierende und unheimlich spannende Geschichte über eine junge Erwachsene aus dem Volk der Amazonen, die sich immer mehr in das städtische Leben einfügt und dabei immer wieder in schlimme Gefahren gerät. Es ist ein vielschichtiger, abwechslungsreicher und vor allem lebhafter sowie mitreißender Roman, der noch spannender als die Vorgängerbände ist und die Tetralogie zu einem gelungenen Abschluss führt.
Mir hat es sehr gut gefallen und ich kann die Buchreihe auf jeden Fall weiterempfehlen.