Rezension

Der Stein, der alles ins Rollen brachte

Nur einen Horizont entfernt
von Lori Nelson Spielman

Meinung: Die Idee mit den Steinen finde ich echt super. Einen Stein schickt man der Person zurück, die einen um Verzeihung gebeten hat, wenn man ihr verzeiht. Und den 2. Stein schickt man an eine Person weiter, von der man möchte, dass sie einem verzeiht. Soweit die Theorie. Aber in er Praxis stelle ich mir das echt schwer vor. Und zwar beides. Manchen Leuten könnte ich einfach nicht verzeihen und ich hätte auch Angst, dass andere widerum mir nicht verzeihen.

In diesem Buch ist es Hannah, die vor dieses Problem gestellt wird und ihre inneren und äußeren Konflikte bewältigen muss.

Hannah war mir von der ersten Minute an sympathisch. Sie ist eine erfolgreiche TV-Moderatorin und mit dem angehenden Bürgermeister zusammen. Von außen betrachtet ist ihr Leben also perfekt. Aber es stellt sich schnell raus, dass es das ganz und gar nicht ist. Als Hannah dann damit konfrontiert wird, die Steine zurück- bzw. weiter zu schicken, um sich für einen Job zu bewerben, tut sie dies erstmal nur halbherzig. Kann man wirklich jemanden vergeben, der einen in der Schule massiv gemobbt hat? Hannah zumindest fällt dies sehr schwer. Ich fand ohnehin, dass sie und ihre Entscheidungen und Gefühle, die ganze Zeit sehr glaubwürdig und authentisch waren. Das gefällt mir bei Charakteren immer sehr. Hannah ist eben nicht perfekt. Gott sei Dank, denn wer ist das schon?

Nach und nach wird Hannah mit immer mehr Problemen konfrontiert, denn die Steine, haben wirklich viel ins Rollen gebracht. Ich konnte mich die ganze Zeit in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen, hoffen, bangen und manchmal auch weinen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen.

Es geht um Konflikte, um Schuld, Reue und um die Macht des Verzeihens. Ein sehr gutes und einprägsames Buch.

 

Fazit: Gutes Buch über wichtige Themen und zwei kleine Steine, die alles ins Rollen brachten.

5/5 Sterne