Rezension

der Sumpf

Böse Seelen - Linda Castillo

Böse Seelen
von Linda Castillo

Bewertet mit 5 Sternen

Der Thriller „Böse Seelen“ wurde von Linda Castillo geschrieben. Es handelt sich hierbei um den achten Band der „Kate Burkholder“ Reihe und man kann das Buch lesen ohne die vorherigen zu kennen. Wer die Bücher jedoch in der richtigen Reihenfolge lesen möchte, dem teile ich hiermit mit dass das erste Buch der Reihe „die Zahlen der Toten“ heißt. „Böse Seelen“ ist am 27.07.2017 auf Deutsch im Fischer Taschenbuch Verlag erschienen und umfasst 352 Seiten. Das Buch ist hauptsächlich in der ersten Person Singular geschrieben und zwar aus der Sicht von Kate Burkholder. Doch es gibt ein paar Kapitel in der dritten Person Singular.

 

Die Polizei im Bundesstaat New York macht sich seit einiger Zeit Sorgen um eine Amish Gemeinde. Denn seitdem diese einen neuen Bischoff hat, gibt es böse Gerüchte und man macht sich vor allem Sorgen um die Kinder. Doch die englische Polizei kann nichts herausfinden, weil die Amish nicht offen mit ihnen reden wollen. Als dann jedoch die 15jährige Rachel Esh tot im Wald gefunden wird, entscheidet man sich, dass man nicht mehr nur wegsehen kann. Deshalb bittet man Kate um Hilfe. Sie ist die einzige Polizistin in den USA die einst zu den Amish gehört hat. Und wie Kate nun einmal ist, hilft sie natürlich. Nie hätte sie mit dem was sie herausfinden wird, gerechnet und weil sie in ein Wespennest sticht, riskiert sie bei der Suche ihr eigenes Leben.

 

Kate liebt zwar ihren Job als Polizistin und hat in ihrem Lebensgefährten ihre große Liebe gefunden, aber dennoch habe ich immer das Gefühl gehabt, dass sie eine gewisse Sehnsucht nach den Amish hat. Deshalb fand ich es klasse, dass sie nun undercover als Amish in die Gemeine eintritt und wir somit noch einen besseren Blick auf diese mir fremde Welt bekommen und sie somit herausfinden kann ob das schlichte Leben vielleicht doch das Richtige für sie gewesen wäre. Natürlich ist diese Amish Gemeinde sehr speziell, aber dennoch lernte ich wieder einiges Neues über die Amish. Manches Mal war mir Kate, die in diesem Buch deutlich im Mittelpunkt steht, zu mutig, aber auf der anderen Seite hat gerade dies den Nervenkitzel ausgemacht. Die neuen Amish Personen fand ich faszinierend und besonders gut hat es mir gefallen, dass ich erst nach und nach wusste wem man vertrauen kann und wem nicht. Außerdem hat es mir gefallen, dass ich in die Falle getappt bin und jemanden vertraut habe, dem man kein Vertrauen schenken sollte.

 

Für mich ist das Buch nicht nur ein Highlight, sondern auch das beste Buch das ich bisher von ihr gelesen habe. Mir hat der ganze Plot gefallen und das ich so tief hinab ins Böse blicken konnte und die Amish Gemeinde je näher Kate ihr kam immer mehr ein hässliches Gesicht bekam. Immer wieder gab es neue Überraschungen und Sachen mit denen ich niemals gerechnet habe. Das ich zudem nicht nur einmal die Personen in die falsche Schublade gesteckt habe und bis zum Ende zwar einige Vorstellungen hatte, aber niemals hinter alles gekommen bin, machte für mich das Geniale in dem Buch aus. Für mich war es einfach spannend zusammen mit Kate immer tiefer in den Sumpf zu dringen und mit ihr herauszufinden wie Puzzlestücke die scheinbar nicht ins Bild passten, doch passten. Schade fand ich nur, dass einige Fragen offengeblieben sind, aber da mich das Buch im Ganzen so überzeugt hat, ziehe ich dafür keinen Stern ab. Da man zusammen mit Kate in eine neue Amish Gemeinde kommt, fand ich die erste Person Singular in der das Buch fast nur geschrieben ist passend. Die neue Gemeinde konnte ich mir dennoch sehr gut vorstellen, da die Orte sehr gut und detailliert beschrieben wurde. Ich konnte die Kälte in Kates Wohnstätte spüren und den Gestank vom Hühnerstall. Alles in allem ein sehr gut gelungenes Buch.

 

Für mich ist das Buch einfach ein Highlight und deshalb empfehle ich es sehr gerne weiter.