Rezension

Der Tag von dem jeder weiß was er getan hat

Und auf einmal diese Stille - Garrett M. Graff

Und auf einmal diese Stille
von Garrett M. Graff

Kaum ein Datum hat sich bezüglich des Terrorismus so sehr in das Gedächtnis der Menschheit eingebrannt wie der 11. September 2001. Fast jede*r kann sich noch daran erinnern, was sie*er zur Zeit des Einschlags der beiden Flugzeuge in das World Trade Center und dem Pentagon gerade gemacht hat, wo man sich aufgehalten hat. Dass die Welt auf einmal still stand - und danach nie mehr so war wie zuvor.

In "Und auf einmal diese Stille: Die Oral History des 11. September" gibt der Autor Garrett M. Graff erstmals eine noch andere Perspektive auf diesen Tag des Grauens. In seinem Buch lässt er Menschen aus den verschiedensten Bereichen, die diesen Tag miterlebt haben, zu Wort kommen: Verwandte der Opfer, Polizeibedienstete (FBI-Bedienstete, Lokalpolizei...), Feuerwehrleute, Fluglotsen, Militärs, Politiker*innen und deren Mitarbeiter*innen, Lehrer*innen und Schüler*innen sowie Überlebende aus den Trümmern. So ensteht ein Sammelsurium an Stimmen und Aussagen, die eine übermäßige Intensität besitzen, dass einen das Buch nicht mehr los lässt. 

Garrett M. Graff hat für sein Buch unzählige Zeugenaussagen und Aufnahmen ausgewertet, Protokolle gelesen und zusammengetragen, Informationsmaterial verschiedenster Museen gesammelt.
Teilweise war es durch die wirklich vielen Stimmen schwierig, einen richtigen Lesefluss zu finden, zudem haben sich einige Aussagen inhaltlich doch wiederholt. Was jedoch bleibt ist der Eindruck, dass diese Oral History immens wichtig ist. Es ist wichtig, sich immer wieder zu erinnern und vor allem auch den Menschen, die diesen Tag hautnah miterlebt haben, eine Stimme zu geben. 

 Besonders Leser*innen, die sich für geschichtliche Ereignisse interessieren, möchte ich dieses Buch empfehlen, aber auch allen anderen, die sich näher mit dem 11. September 2001 und dem Terror auseinander setzen möchten.