Rezension

Der Teufel von New York

Der Teufel von New York - Lyndsay Faye

Der Teufel von New York
von Lyndsay Faye

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:
New York 1845. Die gerade gegründete Polizei der Stadt ist ein zusammengewürfelter Haufen von Schlägertypen und seltsamen Vögeln. Auch Timothy Wilde gehört dazu - gegen seinen Willen. Bei einem Brand wurden seine Zukunftspläne zerstört, sodass er jetzt jede Arbeit annehmen muss, die sich bietet. Eines Tages läuft ihm ein völlig verstörtes kleines Mädchen in die Arme, bekleidet mit einem blutdurchtränkten Nachthemd. Sie will oder kann nicht sagen, wer sie ist. Da sie selbst körperlich unverletzt ist, muss das Blut von einer anderen Person stammen. Kurz darauf findet Tim auf einem entlegenen Gelände neunzehn Kinderleichen. Es kursieren die wildesten Gerüchte, und die politische Situation ist bis zum Zerreißen angespannt …

Erste Sätze:
Prolog Als ich an meinem Schreibtisch im Gefängnis The Tombs den ersten Bericht verfasste, begann ich so: In der Nacht des 21. August 1845 entfloh eines der Kinder. Wahrscheinlich hätten Sie nicht unbedingt angenommen, dass von all dem elenden Ungemach, mit dem ich als Polizist von New York City tagtäglich zu kämpfen habe, Schreibarbeit für mich das Widerwärtigste überhaupt ist. Doch so ist es. Schon beim bloßen Gedanken daran schaudert es mich.

Meine Meinung:
Anfangs hatte ich Schwierigkeiten in das Buch hineinzukommen. Der Schreibstil der Autorin und die eigenen Gangstersprache „Flash“ haben meinen Lesefluss doch etwas beeinträchtigt. Aber nach den ersten 150 Seiten baut sich allmählich die gewünschte Spannung auf, man findet sich im Schreibstil zurecht und er macht es dem Leser schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. 
Timothy Wild war meiner Meinung nach zuerst kein spannender Charakter. Im Schatten seines Bruder versucht er seinen Lebensunteralt als Barkeeper zu verdingen. Nach einem verheerenden Brand, der große Teile von New York zerstört hat und auch Tim´s Hab und Gut verbrannt hat, ist er gezwungen einen Job anzunehmen den ihm sein Bruder Val besorgt hat. Er sollt zur ersten offiziellen Polizeitruppe New Yorks gehören. 
Die Ausarbeitung der Charakter war toll. Man fühlt mit, man lebt mit, man leidet mit, man kann die Handlungen der Personen nachvollziehen. In diesem Buch wird eine Thema aufgegriffen mit dem wir es leider heutzutage auch noch zu tun haben: Kinderprostitution. Lyndsay Faye ist es gelungen, dieses doch etwas schwierige Thema, in einen beeindruckenden Kriminalroman zu verpacken. Auch die gut recherchierten Hintergründe über die Politik und Machenschaften im aufstrebenden New York haben mich überzeugt.

Fazit:
Nach den ersten Seiten möchte man eigentlich nicht weiter lesen, aber die Entwicklung ist so spannend, dass man über den langatmigen Anfang hinweg sehen kann.