Rezension

Der Todesmeister lässt Grüßen

Der Todesmeister
von Thomas Elbel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der "Todesmeister" ist der erste Thriller aus der Feder des deutschen Schriftstellers und Rechtswissenschaftlers Thomas Elbel und es ist der Auftakt einer Reihe um den LKA- Ermittler Viktor von Puppe.

Inhalt:

Er fängt sie. Er filmt sie. Er foltert sie. Er ist der Meister des Todes.

Aber wer ist ER? Dies muss der frisch vom Innenministerium zum LKA versetzte Ermittler Viktor von Puppe mit Hilfe seiner zwei Kollegen Kenji und Begüm herausfinden.

Die erste Leiche die entdeckt wird, ist die der sechszehnjährigen Nichte des Berliner Justizsenators. Doch gerader dieser scheint geringes Interesse daran zu haben das der Fall seiner gefolterten, ermordeten Nichte aufgeklärt wird. Doch Viktor von Puppe und seine zwei Kollegen geben nicht auf, denn schließlich scheinen noch mehr Opfer auf Hilfe oder postum auf Gerechtigkeit zu warten...

Meine Meinung:

Der Thriller hat noch gewisse Schwächen, insbesondere im Charakteraufbau der Protagonisten. Darüber lässt sich aber ohne weiteres hinweg sehen, insbesondere wenn man berücksichtigt das in den folgenden Bänden noch genug Zeit sein wird, die Charakter der Protagonisten weiter auszubauen. Mir persönlich hat der Thriller sehr gut gefallen, da hier überraschenderweise auch der deutsche Paragraphen Dschungel berücksichtigung findet. In anderen Thrillern die von Kriminalfällen handeln fehlt dies oft, beziehungsweise sind die beschriebenen Hürden unrealistisch und bisweilen einfach falsch. Die Ermittler müssen hier einige Hürden nehmen um überhaupt arbeiten zu können, was den Thriller um einiges realstischer macht.

Ein weiterer Punkt der mir sehr gut gefallen hat war der Berliner Dialekt der hier genutzt wurde und der relativ sexistische Umgang zwischen männlichen und weiblichen Polizisten.  Vielen Lesern ist gerade dies sauer aufgestoßen, ich denke aber das dies den Thriller realistischer macht, den der Polizeiberuf ist nun mal eine Männerdomäne in der Frauen sich in besonderem Maße behaupten müssen, was der Ermittlerin Begüm ausgezeichnet gelingt.

Zusätzlich hat mir gefallen das die Beschreibungen der Folterungen zwar Spannung aufbauten, aber nicht in blutigen Details ausuferten bei denen man das Gefühl hat einen Splatter-Streifen zu lesen. Diesen Grad zwischen zuviel Brutalität und ausgewogener, ist meiner Meinung nach schwer zu treffen, doch dies ist dem Autor sehr gut gelungen.

Der letzte Punkt der mir besonders positiv aufgefallen ist, ist der Umstand das der Täter für den Leser relativ spät erkenntlich ist, oft ist es in Thrillern so, das die Autoren so zwanghaft versuchen den Killer zu verstecken, das er schon in den ersten Kapiteln erkennbar ist und das ist hier absolut nicht der Fall.

Fazit:

Dieser Thriller ist ein super Auftakt für eine spannende Reihe die ich aufjedenfall weiter lesen werde. Der Autor hat einen flüssigen angenehmen Schreibstil und auch die vielen Handlungsstränge hat er interessant miteinander verbunden so das keine langeweile aufkommt und die Charaktere sind witzig und voller Kanten die sie menschlich machen, auch wenn einige der Charaktere noch etwas ausgebaut werden könnten.

Der Thriller ist aufjedenfall lesenswert und ich gebe ihm 4,5 Sterne. Den halben Stern Abzug gibt es aufgrund der kleinen Defizite im Charakteraufbau.