Rezension

Der Tot erzählt eine Geschichte

Die Bücherdiebin
von Markus Zusak

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zum Buch
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Liesel Meminger, 9 Jahre alt, soll mit ihrem kleinen Bruder zu einer Pflegefamilie nach Molchingen. Doch auf der Zugfahrt dort hin stirbt ihr Bruder. Auf dem Friedhof "findet" Liesel ihr erstes Buch. So kommt sie allein bei Familie Hubermann mit ihrem Geheimnis an. Schnell lebt sie sich in der kleinen Gemeinde ein und schließt Freundschaft mit dem Nachbarsjungen Rudi. Sie liebt ihren Pflegepapa Hans und auch ihre etwas ruppige Pflegemutter Rosa mag sie irgendwie. Doch der zweite Weltkrieg bricht aus und es brechen harte Zeiten an. Als ihre Pflegeeltern den Juden Max Vandenburg in ihrem Keller verstecken ändert sich für Liesel alles.

Meine Meinung
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Titel / Cover

Der Titel ist für mich als Bücherwurm natürlich ausschlaggebend für den Kauf gewesen. Das Cover finde ich sehr interessant, da der Tot im Reigen mit einem Mädchen ist. Das Cover greift sozusagen den Schreibstil des Buches wieder auf. 

Charaktere 
Ich finde dem Autor ist es gelungen, die Charaktere bildhaft darzustellen. Man sieht sie regelrecht vor sich mit all ihren Eigenheiten. Mir ist besonders Hans, der Pflegevater, ans Herz gewachsen. Wie er sich um Liesel kümmert. Und auch der "Tot" mit seiner direkten Art ist meiner Meinung nach ein eigener Charakter. Was ich toll fand ist, wie Liesel ihre Mitmenschen betrachtet. Die Beziehung zu ihrem Pflegepapa und dem Juden ist so herzergreifend. Und auch wie sie lernt Rosa zu "handhaben".

Schreibstil
Ich mag den Schreibstil von Markus Zusak sehr, auch durch seine anderen Bücher. Er hat eine sehr bildhafte und starke Ausdrucksweise, die trotzdem sehr gefühlvoll und tiefgründig ist. Das Buch ist so geschrieben, das der Tot die Geschichte von Liesel Meminger aus seiner Sicht erzählt. Ich finde das ist dem Autor gut gelungen. Es liest sich aber an einigen Stellen etwas schwerer und zieht die Geschichte etwas in die Länge. 

Fazit
Alles in allem ein schönes Buch. Was mich gestört hat war das Ende. Die Geschichte war sehr ausschweifend und bildhaft (manchmal auch etwas zäh) und dann ein so schnelles Ende, was mich etwas unbefriedigt zurückgelassen hat. Es ist lesenswert, gar keine Frage aber ich hatte mir etwas mehr erhofft. Gerade weil ich von Markus Zusak "der Joker" so toll fand und es lange nachgewirkt hatte. Das hat mir jedoch bei diesem Buch etwas gefehlt. Auch bin ich der Meinung es ist eher ein Buch für junge Erwachsene und nicht für Jugendliche. Aber Gott sei dank sind Geschmäcker verschieden. Das ich es gelesen habe bereue ich auf keinen Fall.