Rezension

Der Tot und dann?

Stigmata - Beatrix Gurian

Stigmata
von Beatrix Gurian

Bewertet mit 4 Sternen

Stigmata

 

Beatrix Gurian

 

Das Buchcover ist aufwendig gestaltet, die Verzierrungen sehen aus wie aufgestantzt. Und dieses dunkle Grün, zeigt sich auch im Buch immer wieder. Diese Farbe strahlt etwas düsteres aus. Sie gibt der Gestaltung das gewisse etwas.

 

Kurz was zum Inhalt, so versteht man meine Rezension besser. Emma wird durch den Tod ihrer Mutter der Boden unter den Füßen weggezogen. Die Tage nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter, ziehen an ihr vorüber. Sie ist noch voller Trauer und Schmerz, dieser Schmerz ist fast fühlbar beim Lesen. Dann bekommt sie einen anonymen Hinweis. Ein altes Fotoalbum. Dahinter versteckt sich die Botschaft, dass ihre Mutter nicht bei einem tragischen Unfall gestorben, sondern ermordet worden sein soll. Und so nimmt die Handlung echt fahrt auf.

 

Stigmata verbindet spannende Handlungsstränge mit den dazu passenden Bildern. Dieser Roman ist nichts für Schwache Nerven. Folgt man als Leser der Geschichte, findet man einzelne Vorfälle oder Fotografien, die im Buch auftauchen, als ganzseitiges Bild wieder.

Jedes Bild spielt eine Rolle. Und kaum das man denkt man kommt der Lösung einen Schritt weiter. So muss man dann auf der nächsten Seite wieder feststellen, man war nie weiter weg von der Lösung.

 

Zusätzlich zu den Bildern und Emmas Geschichte gibt es einige Rückblicke und Perspektivwechsel. Wir erfahren früh von Abschnitten aus der Vergangenheit, doch der eigentliche Zusammenhang wird erst sehr spät klar. Das man fast das Gefühl hat, kommt es überhaupt noch zur Auflösung? .

Die Haupthandlung an sich ist noch nicht das Überzeugendste. Aber alles andere macht es weg. Es ist die düstere Grundstimmung im Schloss, gepaart mit den vielen offenen Fragezeichen, die mich in seinen Bann gezogen haben. Man möchte einfach wissen, was dahintersteckt und ob Emma die Situationen bewältigen kann. Emma an sich hat mir gut gefallen, sie ist neugierig, auch vorsichtig, aber manchmal recht impulsiv. Dennoch ist es nachvollziehbar, wie sie auf Trauer und schockierende Nachrichten reagiert. So voller Trauer kann man keine raszonalen Entscheidungen treffen.

Mein Fazit lautet Stigmata ist genau das richtige Buch für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa, aber man darf den Gänsehautfaktor nicht vergessen. Es liest sich rasant schnell, schließlich will man unbedingt wissen, welches Gesamtbild die einzelnen Puzzleteile ergeben. Dies wird sicher nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein.