Rezension

Der Tote in der Suppe

Tote trinken keinen Rosé - Emilia Bernhard

Tote trinken keinen Rosé
von Emilia Bernhard

Bewertet mit 2 Sternen

Das gewisse Etwas fehlte...

"In seiner Suppe?", das hört Rachel öfter wenn vom ungewöhnlichen Tod ihres erst kürzlich verstorbenen Ex-Freundes Edgar gesprochen wird, denn der ist in seiner Suppe ertrunken.
Als sie auf dessen Trauerfeier hört, dass neben dieser Suppe ebenfalls eine Flasche Rosé gestanden haben soll, weiß Rachel sofort, dass an dieser Sache etwas faul ist.
Denn Rosé wäre für Edgar niemals in Frage gekommen, und schon gar nicht zu seiner Vichyssoise.
Zusammen mit ihrer besten Freundin Magda, versucht sich Rachel als Detektivin, um die Sache aufzuklären.

Das war mal ein netter, unaufgeregter, ruhiger Krimi. Begeisterung klingt anders, aber das sind nun mal die Worte, die mir als Beschreibung bei diesem Buch als erstes einfallen.

Rachel und Magda waren schon zwei lustige Persönchen. Sie sind furchtbar neugierig und stecken ihre Nasen wirklich überall hinein. Für Magda ist die Detektivarbeit eher ein witziges Abenteuer, Rachel kannte den Toten persönlich und nimmt die Sache ein wenig ernster.
Auffallend fand ich vor allem die vielen Dialoge. Es wird wahnsinnig viel diskutiert und beratschlagt und Vermutungen angestellt. Nicht nur zwischen Rachel und Magda, sondern mit allen Figuren die im Laufe des Romans auftauchen wird ewig herum diskutiert. Ich fand das manchmal anstrengend zu lesen und verlor dann sogar kurz das Interesse an der Handlung.
Besonders am Anfang der Recherchen wird viel gemutmaßt da es - bis auf den Rosé - absolut keinen Anhaltspunkt für ein Verbrechen gibt. Erst nach und nach gewinnt die Handlung an Fahrt. Es dauert also bis etwas passiert.

Die Autorin drückt sich sehr gewählt aus und verpasst so Rachel und Magda eine gewisse Eleganz. Paris als Kulisse, passte gut zur Handlung. Ein paar Schauplätze wird man als Tourist bestimmt wieder erkennen.
Ein wenig mehr Action hätte dem Roman nicht geschadet. Selbst die Auflösung kommt ziemlich unspektakulär daher.
Freunde von sehr ruhigen und unblutigen Krimis werden bestimmt ihre Freude an dem Buch haben. Ich persönlich liebe solche Krimis eigentlich, aber mir fehlte hier einfach das gewisse Etwas.