Rezension

Der Totschläger

Der Totschläger - Chris Carter

Der Totschläger
von Chris Carter

Bewertet mit 5 Sternen

Ein neuer Fall für das Team Hunter und Garcia. Der Mörder wendet sich direkt an die beiden und lässt sie einen barbarischen Mord live im Internet verfolgen. Doch damit ist das grausame Spiel noch nicht vorbei. Der Killer hat einige furchtbare Ideen, die er umzusetzen weiß um damit scheinbar unschuldige Menschen auf grausamste Art und Weise zu quälen und zu töten. Schaffen es die beiden Ermittler den Irren zu schnappen und warum ist er so auf Hunter fixiert?
Der Plot ist nicht wirklich neu und ich muss sagen, dass ich kein Fan von Internetkriminalität in Büchern bin. Aber weil es aus der Feder von Chris Carter stamm, war das Buch für mich eine Pflichtlektüre. Und ich wurde wieder alles andere als enttäuscht.

Schon früh im Verlauf der Story wird der Leser mit grausamen und brutalen Details konfrontiert. Wie meist bei dem Autor ist man sofort mitten im Geschehen und der Puls beschleunigt schon nach wenigen Sätzen. Zwar ist die Idee nicht neu und wird immer wieder gern in Thrillern verarbeitet, aber Chris Carter hat seine eigene Art Geschichten zu erzählen und den Leser doch immer wieder zu überraschen. Nach meinem Geschmack waren teils doch zu viele Details zu genau beschrieben. Da stieß ich schon an meine Ekel-Grenzen. Aber zum Glück ist es recht schnell vorbei und der Psycho-Thriller übernimmt den Großteil des Buches. Das typische miträtseln und forschen nach dem Täter hielt sich bei mir hier in Grenzen, merkwürdigerweise habe ich es auch nicht vermisst. Die Geschichte entwickelt sich einfach gut und die Spannung steigt immer wieder ins unermessliche, wie es bei einem richtigen Thriller sein sollte.
Die Hauptcharaktere sind schon bekannt und dadurch auch irgendwie vertraut. Als ob man alte Freunde wiedersehen würde. Garcia und Hunter haben beide sehr viel Persönlichkeit, in dem fünften Band wird es auch immer wieder deutlich. Auch einige neue Protagonisten kamen hinzu, die bestimmt noch eine wichtige Rolle in den Folgebüchern bekommen werden. Eine Lady namens Michelle steht besonders im Fokus – durch die genaue und bildhafte Beschreibung und durch die sehr sympathische und einnehmende Art. Da hoffe ich persönlich mehr von ihr zu lesen.
Der Schreibstil ist mal wieder typisch Carter – eine Mischung aus starken Charakteren und einer fesselnden Geschichte. Die Seiten lassen sich sehr schnell lesen und die Zeit verfliegt mit dem Buch. Die Mischung zwischen ruhigeren und unglaublich brutalen und spannenden Passagen ist perfekt gewählt. Die Sprache ist gut an die einzelnen Personen angepasst und verleiht der Lektüre so noch mehr realistischen Charakter.
Insgesamt wieder ein hervorragender Thriller aus der Feder des Meisters. Eine gelungene Fortsetzung, aber auch als Einstieg in die Serie gut geeignet. Macht dann bestimmt Lust auf mehr Chris Carter. Jedem Thriller-Fan also nur zu empfehlen – und keine Angst, auch für etwas zartbesaitete (wie mich) gut geeignet.
An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei dem Ullstein Verlag und vorablesen.de für ein Rezensionsexemplar bedanken!