Rezension

Der Tränenbringer kommt auch zu dir

Tränenbringer - Veit Etzold

Tränenbringer
von Veit Etzold

Bewertet mit 5 Sternen

Es wurde wirklich Zeit, dass ich den fünften Teil der Reihe endlich lesen und meine Erwartungen wurden wieder komplett erfüllt. Rasantes Tempo, sowie ein genialer Schreibstil lieferten ein perfektes Buch.

 

 

Klappentext:

 

Fürchte dich. Der Tränenbringer kommt zu dir...

Er öffnet das Paket und sah, was unter der Folie war. Die Farbe. Die Schnittränder. Das Blut. Es war menschlich. Die Nasenflügel. Und das Piercing. Es war die Nase seiner Tochter! Den dumpfen Knall, als er bewusstlos auf dem Boden aufschlug, hörte er noch. Aber er spürte ihn nicht mehr.

Ihr fünfter Fall bringt Clara Vidalis, Hauptkommissarin und Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin, an ihre persönlichen Grenzen: Ein Serienkiller entführt 18-jährige Mädchen und lässt den Eltern die Leichenteile zukommen. Während Berlin vor Angst zittert, kommt es gleichzeitig zu bizarren Morden im Prostituierten-Milieu. Was ist das Motiv dieses brutalen und unergründlichen Killers? Oder haben es Clara und ihr Team mit mehreren Mördern zu tun?

Meine Meinung:

Ein klassischer Thriller, der aber zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt. Der vorherige Teil um Clara, MacDeath und Co ist zwar schon ein paar Jahre her, es fühlt sich aber an, wie nach Hause zu kommen. Die Charaktere begleiten einen ja doch schon einige Zeit und sind mir ans Herz gewachsen.

Die Story könnte nicht perfider sein: Ein Killer, der den Eltern abgetrennte Teile vom Körper ihrer Kinder schickt. Sei es eine Nase, die man aufgrund des Piercings direkt zu dem eigenen Kind zuordnen kann, oder die Füße, mit dem ganz speziellen Tattoo. Das Motiv des Täters ist zunächst völlig unklar und es gibt so gut wie keine Hinweise.

Zur selben Zeit werden Prostituierte auf brutale Art ermordet und nach dem Mord noch in Szene gesetzt. Es wird eine Art Ritual beziehungsweise Muster deutlich, dass nicht immer das Gleiche ist, jedoch alles in die Rubrik der Religion eingeordnet werden kann.

 

Die Perspektiven wechseln immer zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Man erlebt eine grausame und düstere Kindheit, die mit Gewalt und Sex durchzogen ist und erkennt langsam, aber sicher, wieso sich Kinder zu Mördern entwicklen können.

 

Was mir besonders gut gefallen hat, war ein Interview zwischen dem Radiosender rbb und Clara Vidalis. Dort wurden ihre letzten Fälle ein wenig besprochen und es wurde versucht, den Killer damit zu provozieren und aus der Reserve zu locken. Dabei hat man deutlich gemerkt, wie viel Psychologie in der Polizeiarbeit steckt.

Es kommt zu einem spannenden Showdown, der wirklich noch einmal den Spannungsbogen ins fast unermessliche treibt und auch generell passieren zwischendurch immer mal wieder Dinge, die weit entfernt von positiven Fortschritten in der Ermittlerarbeit liegen.

 

 

Mein Fazit:
 

Eine gelungener Teil rund um Clara Vidalis und ihr Team. Die Geschichte hat zu keiner Zeit die Spannung verloren und ich hatte immer das Bedürfnis weiter zu lesen.

Es muss gesagt werden, dass die Story mit obszönen und sexistischen sowie brutalen Aspekten und auch Worten durchzogen ist. Wer Veit Etzold aber kennt, wird merken, dass es ein typisches Werk von ihm ist. 

Auf alle Fälle bin ich sehr begeistert von diesem Teil und freue mich schon sehr auf den nächsten Band der Reihe!