Rezension

Der Traum von einem Leben ohne Sorgen

Lord Breakinghams Geheimnis - Frank W. Werneburg

Lord Breakinghams Geheimnis
von Frank W. Werneburg

Bewertet mit 3 Sternen

Chris lebt seit seinem zweiten Lebensjahr als Pflegekind bei Familie Peterson in Hongkong. Seine leiblichen Eltern waren kurz zuvor bei einem Unfall ums Leben gekommen, das ist alles, was er von ihnen weiß. Zu seinem elften Geburtstag ändert sich schlagartig sein Leben: Er kommt nach Großbritannien ins Internat. Dort geht es erstmal darum, neu Fuß zu fassen. Er findet schnell Freunde, doch immer bleibt das Geheimnis um ihn, wer der unbekannte Gönner ist, der ihm den Aufenthalt in diesem  Nobel-Internat zahlt.

Träumt nicht jeder Jugendliche mal davon, dass seine Familie gar nicht seine „echte“ Familie ist, dass er nur versehentlich hier reingeraten sei und es käme plötzlich ein reicher Unbekannter, der sich zu ihm bekennt, und auf einen Schlag ist alles ganz anders? Dies geschieht nun mit Chris, sein Leben wird von jetzt auf gleich völlig auf den Kopf gestellt. Doch es gelingt ihm nicht nur, souverän mit diesem unerwarteten Geldsegen umzugehen. Viel wichtiger noch, er schafft es, seine Freunde und seine Pflegefamilie in dieses neue Leben einzubinden. Somit ist die Geschichte sehr vorhersehbar, sie plätschert im Wesentlichen vor sich hin. Es ist Chris‘ Entwicklung, die im Mittelpunkt der Erzählung steht, aber auch die Freundschaften zu Lamar, Branwen und Twila nehmen viel Raum ein. Viel Spannung darf man dabei jedoch nicht erwarten.

Mit dem Schreibstil des Autoren habe ich mich eher schwer getan, vor allem die Zeitsprünge waren für mich nicht nachvollziehbar und forderten recht viel Konzentration beim Lesen, was ich doch gerne eher der Geschichte gewidmet hätte. Die Rechtschreibung wird teilweise bewusst verändert, z.B. werden Zahlen bis zwölf durchgängig nicht ausgeschrieben. Ein logischer Fehler wird konsequent von Anfang bis Ende durchgezogen und Chris‘ Pflegefamilie als Stieffamilie bezeichnet. Schade, denn ansonsten hat der Autor sich Mühe gegeben bei der Recherche, z.B. über die Verkehrsverbindungen in London.

Alles in allem muss ich leider sagen, dass mir diese Geschichte nicht wirklich liegt. Möge sie dennoch Freunde finden.