Rezension

Der unbekannte Detektiv

Arrowood (An Arrowood Mystery, Book 1) - Mick Finlay

Arrowood (An Arrowood Mystery, Book 1)
von Mick Finlay

Bewertet mit 4 Sternen

Was macht ein Detektiv, der zur selben Zeit wie Sherlock Holmes in London lebt, aber nicht einmal annähernd so bekannt ist? Richtig, er ist neidisch. Und hangelt sich mit Jobs von Tag zu Tag, die er von Tagelöhnern, armen Ehefrauen oder anderen erhält, die sich den teuren Detektiv auf der anderen Seite der Themse nicht leisten können. Und wenn dann eine femme fatale auftaucht, die ihm und seinem Gehilfen Barnett einen lebensgefährlichen Job anbietet, sagt er nicht Nein. Und so kommt es, dass die beiden Detektive sich mit Verbrechergrößen, Mördern, brutalen Bullen und anderem Gesindel herumschlagen müssen - ein ganz normaler Tag im Leben des William Arrowood.

Wenn man es genau bedenkt, macht eigentlich Barnett, der eigentliche Erzähler, fast die ganze Arbeit, und er steckt auch fast die ganze Prügel ein. Hart im Nehmen ist er, und vom Leben ganz schön gebeutelt, doch sein Herz ist auf dem rechten Fleck. Unter all dem Fett von Arrowood trifft das wohl auch auf den zu, zumindest, wenn er mal nicht wieder cholerisch wird, auf Holmes wettert oder seiner Ex nachhängt. Die Geschichte ist gut erzählt, man taucht tief in die dreckigen Straßen Londons ein, in welchen sich auch Holmes herumtreibt, jedoch dann immer wieder auf seine saubere Seite in der Baker Street zurückkehrt. Für Barnett und Arrowood gilt das nicht, die müssen sehen, wo sie am Ende des Tages bleiben. Ein hartes, brutales Buch mit vielen Abgründen und ein guter Nebenstrang, wenn man die Bücher von Conan Doyle mag.