Der unbekannte Tote in der Kapelle...
Bewertet mit 3.5 Sternen
Die junge Gärtnerin Mags Blake wird von dem Historiker Sam Hawthorn um Hilfe gebeten. Er arbeitet an einer Festschrift über die Klosterinsel St. Michael’s Mount, und Mags soll ein Kapitel über die Gärten der Insel schreiben. Bei ihren Recherchen stößt sie in einer Kapelle auf die nackte Leiche eines alten Mannes – niemand scheint ihn zu kennen. Als ein Freund von Mags unter Verdacht gerät, mischt sie sich mit Sam in die Ermittlungen ein. Dabei stoßen sie auf ein jahrzehntealtes Geheimnis. Und zwischen den beiden knistert es gewaltig...
Der zweite Band der Cosy-Crime-Reihe um die Gärtnerin Mags Blake startet deutlich weniger langatmig als die erste Folge ('Je tiefer man gräbt'). Diesmal landet Mags auf der Klosterinsel St. Michael's Mount, und gemeinsam mit dem Historiker Sam Hawthorn stößt sie dort schon bald auf eine versteckte Leiche in einer kleinen Kapelle. Nach dem ersten Schock zeigt sich schon bald, dass die Spürnase von Mags erneut gefragt ist. Denn die Polizei benennt einen Verdächtigen nach dem anderen - doch mit keinem davon erklären sich Mags und Sam einverstanden...
Ein Touristenmagnet ist St. Michael's Mount heute, doch davon ist in dem Krimi keine Rede. Hier geht es allein um die Einheimischen sowie diejenigen, die auf der Insel arbeiten. Zentraler Ort ist die Dorfkneipe, wo sich die meisten immer wieder einfinden, und wo auch Mags und Sam (jeweils) ein Zimmer reserviert haben. Von dort aus starten sie ihre täglichen Exkursionen, um Informationen für die geplante Festschrift zu sammeln - und zunehmend auch ihre Undercover-Ermittlungen.
Die Ermittlungen selbst sind durch die Vielzahl der sich aufdrängenden Verdächtigen eher mühsam und langwierig. Erst gegen Ende entspinnt sich ein überraschendes und halbwegs spannendes Ende. Ansonsten ist die Erzählung wieder geprägt durch teilweise sehr datailllierte Beschreibungen der Gärten der Insel, was für mich stellenweise erneut too much war. Und ein wenig mehr erfährt man auch über die Hauptcharaktere, vor allem von Mags und ihrer Vergangenheit. Das Geheimnis um ihre verschwundene Mutter beispielsweise verspricht noch Spannung in den Folgebänden.
Ein wenig plump empfand ich die Entwicklung der Beziehung zwischen Mags und Sam. Das hätte ich mir subtiler und eleganter gewünscht anstelle dieses ewigen Wechsels zwischen Anziehung einerseits und Kratzbürstigkeit andererseits. Auch die oftmals klischeehafte Darstellung vieler Charaktere hätte einfallsreicher ausfallen können.
Demet Fey liest die ungekürzte Hörbuchausgabe (4 Stunden und 56 Minuten) dem Tempo der Erzählung entsprechend unaufgeregt und ruhig. Für mich war dies auch diesmal wieder eine angenehme Erzählstimme.
Band zwei sprach mich etwas mehr an als Band eins, konnte jedoch ebenfalls nur 3 Sterne ergattern, weil es einfach zu viele Details gab, die mich störten. Ob ich der Reihe treu bleibe, weiß ich derzeit noch nicht. Aller guten Dinge sind drei? Wer weiß...
© Parden