Rezension

Der Vatikan existiert nicht mehr

Apocalypsis - Mario Giordano

Apocalypsis
von Mario Giordano

Bewertet mit 4 Sternen

Spätestens seit Dan Browns Megaerfolg mit "Sakrileg" und dessen Nachfolgern sind Vatikan- und Kirchen-Thriller recht beliebt geworden. Auch "Apocalypsis" gehört in diese Kategorie. Gelockt hat mich das Cover (wie es so gerne der Fall ist) in erster Linie wegen dem Cover. Doch auch die Thematik fand ich sehr ansprechend. Religion ist meiner Meinung nach ein spannendes Thema. Die ersten 100 Seiten entpuppten sich allerdings als recht mühseelig und ich hatte das Gefühl gehabt, dass die Geschichte einfach nicht richtig in Schwung kommen wollte. Obwohl es von anfang an etwas eigenes war, hatte ich andauernd das Gefühl eines Deja-vus. Streckenweise drängte sich mir einfach der "Da Vinci Code" auf. Glücklicherweise bekam Mario Giordano irgendwann die Kurve und es wurde immer spannender.

Peter Adams Leben baute sich nach und nach für den Leser auf. Sein Leben warf für mich jedoch später ein paar Fragen auf, die nicht wirklich beantwortet wurden. Es ist ja nicht so, dass es Peters Leben unglaubwürdig erscheinen lässt, aber nachdem was ich von Peters Vergangenheit weiß, wundert es mich, dass er diese Dinge nicht gewusst haben soll oder einfach ausgeblendet hat. Besonders in einer ganz bestimmten Beziehung kann ich das nicht nachvollziehen.

Die Stimmung des Buches war im großen und ganzen sehr mysteriös, passend zu den restlichen Charakteren. Als Leser erfährt man von den meisten Menschen so viel wie nötig und die Handlung baut sich mit jedem Ereigniss, Erinnerung und Vision weiter auf. Bei einigen Figuren, die scheinbar noch wichtig für den weiteren Verlauf sind, bin ich mir immernoch nicht ganz sicher, auf welcher Seite sie eigentlich stehen. Schön fand ich allerdings, dass "Apocalypsis" viele Wendungen hatte, die nicht wirklich vorhersehbar waren. Zugegeben, durch die vielen Sprünge war es zwischendurch etwas verwirrend, aber es war nichts, dessen man nicht Herr werden konnte.

"Apocalypsis" hat es verdient, dass man ihm eine Chance gibt. Hier wird einem ein spannender Auftakt einer Trilogie geboten, die ruhig etwas mehr beachtet werden kann. Ich finde jedenfalls, dass sich das Lesen durchaus lohnt :)