Rezension

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Der Vergangenheit auf der Spur - was steckt hinter dem Familiengeheimnis?

Das Mädchen auf den Klippen - Lucinda Riley

Das Mädchen auf den Klippen
von Lucinda Riley

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit gebrochenem Herzen sucht die Bildhauerin Grania Ryan Zuflucht in ihrer irischen Heimat. Bei einem Spaziergang an der Steilküste von Dunworley Bay wird Grania jäh aus ihren trüben Gedanken gerissen: Am Rande der Klippen steht ein Mädchen, barfuß und nur mit einem Nachthemd bekleidet. Der Wind zerrt an der zerbrechlichen Gestalt, und von plötzlicher Sorge ergriffen spricht sie das Kind an. – Ohne es zu ahnen, stößt Grania durch diese Begegnung die Tür zu einer über Generationen reichenden, tragischen Familiengeschichte auf – ihrer Geschichte.

Grania Ryan flüchtet aus New York in ihre irische Heimat zu den Eltern. Gerade hatte sie eine Fehlgeburt erlitten und zu ihrem Freund Matt brauchte sie Abstand. Sie war zu verletzt. Dort, in Irland, tritt sie eines Tages auf ein kleines Mädchen, das barfuss und dünn bekleidet am Rande der Klippen steht. Wie sich später herausstellt, handelte es sich dabei um die kleine Tochter von Alexander, Aurora. Diese erzählt auch die Handlung.
Granias Mutter will allerdings, dass sie sich von der Familie fernhält. Durch die jeweiligen Rückblenden, die generationsbedingt zur Handlung gehören, deckt Grania ein Familiengeheimnis auf, welches zu ihrem Leben gehört.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Auch wenn Aurora ihre Geschichte erst im späteren Alter erzählt, kann man sich gut in die Vergangenheit hineinversetzen.
Es gibt mehrere Handlungsorte, Irland, London und New York. In letztgenannter Stadt lebt Matt, der sich Granias Verhalten nicht erklären kann. Hier sind die Rückblenden im Roman über sein Leben gut gezeichnet.

"Das Mädchen auf den Klippen" spielt zum einen in der Gegenwart, und der zweite Handlungstrang beginnt im ersten Weltkrieg. Es erzählt die Geschichte über die Suche nach der Wahrheit, über eine Schicksalsafte Liebe. All das hat die Autorin mit lebendigen Worten wunderbar dargestellt.

Zitat S. 434 "Wir planen immer so, als würden wir ewig leben."
Wer genau liest, findet noch mehr von solch wunderbaren kleinen Sätzen.

Das Cover besticht durch seine Farbkomposition, die Auswahl des Bildes mit der alten Steintreppe und davor die Magnolien in ihrer Blüte.

Am Ende hat Lucinda Riley die Werke aufgelistet, in denen sie für den historischen Hintergrund recherchiert hat.