Rezension

Der vergessene Vater des modernen New Yorks

Der große Fehler -

Der große Fehler
von Jonathan Lee

Bewertet mit 2 Sternen

Langatmig und manchmal wirr, es kam keine Spannung auf

Ein Buch über den fast vergessenen Planer von einigen bekannten Teilen von New York, der später auf offener Straße ermordet wurde. Das klingt schon nach buch- und filmreifem Stoff. Daher wird in diesem Buch nicht nur das Leben, sondern eben auch das gewaltvolle Ableben von Andrew Haskell Green und die dazugehörigen Ermittlungen geschildert. Man könnte meinen, es würde sich hier um einen Krimi oder Thriller handeln, wie ihn nur das Leben spielen kann.

Allerdings hat man da die Rechnung ein wenig ohne den Autor gemacht. Denn die Schilderungen sind in meinen Augen langatmig und schon fast zeitungsähnlich distanziert gehalten. Eine Spannung ist bei mir selten aufgekommen. Auch wenn ich ruhige Bücher auch mal ganz gerne mag, war das in diesem Fall viel zu zäh. Die vielen Schachtelsätze haben mich manchmal schon fast zermürbt und so kam beim Lesen für mich wenig Freude auf.

In dem Buch wechseln sich „Gegenwart“ (also die letzten Stunden, Ermordung und Ermittlung dazu) mit der Vergangenheit von Andrew Haskell Green ab. Das mag zwar durchaus gut recherchiert sein (wobei man auch hier nicht immer sicher sein kann, was genau Fiktion ist), aber die Sprünge wirken manchmal wirr und weniger hilfreich. Auch hätte ich mir gewünscht, dass die eigentliche Stadtplanung und Motivation dazu ein bisschen besser beleuchtet werden. Generell, dass mehr Fokus auf das Wesentliche gelegt worden wäre. Denn vieles wird hier kurz angesprochen, auch wichtige soziale Themen, die dann nicht wirklich groß weiterbehandelt werden. Da wäre meiner Meinung nach wirklich weniger mehr gewesen und hätten dem Buch gleichzeitig noch eine gute Botschaft verpasst.

Das Ende hat mich dann ebenfalls nicht überzeugt und so lässt mich das Buch ein wenig ratlos zurück. Es war einfach kein Buch für mich.