Rezension

Der verzweifelte Versuch der großen Liebe hinterherzujagen

Zweimal im Leben - Clare Empson

Zweimal im Leben
von Clare Empson

Bewertet mit 3 Sternen

Catherine hat das große Glück in ihrer Jugend ihrer großen Liebe begegnet zu sein. Es passt Alles. Lucian und sie sind Seelenverwandte, die sich perfekt ergänzen.

Trotzdem muss wohl irgendetwas schiefgegangen sein ,wenn wir sie 15 Jahre später als Pflegefall mit einer psychischen Störung namens Mutismus (psychisch bedingte Stummheit) erleben. Sie hat nicht ihre große Liebe Lucian geheiratet, sondern Sam und mit ihm auch 2 Kinder bekommen. Ein Seitensprung von Sam ist der Auslöser, dass sie über iher Freundin Liv, den Mann, den sie nie vergessen konnte und den sie damals von jetzt auf gleich ohne Erklärung verlassen hat, wiedersieht. Sofort sind die Gefühle für ihn wieder da, und es scheint so, als bekomme Catherine eine 2. Chance dieses Mal mit Lucian glücklich zu werden. Natürlich ist ihr Leben inzwischen ein anderes. Sie hat Kinder, die sie liebt und Sam's One Night Stand war wohl eine Verzweiflungstat, da er spürte, dass Catherine ihn nie so lieben würde, wie sie Lucian geliebt hatte. Auch die Lebensumstände sind grundsätzlich verschieden. Mit Sam hat sie ein solides, gutes Leben, Lucian bewegt sich in ganz anderen Kreisen. Geld spielt keine Rolle. Parties mit schnöseligen Freunden haben von je her sein Leben bestimmt. Doch es soll wohl nicht sein. Das Schicksal schlägt erbarmungslos zu und die Geschichte nimmt ihren dramatischen Lauf.

Die Autorin springt in 3 Zeitebenen hin und her. Der Roman spielt neben der Jetztzeit, in der ein Psychtherapeut versucht Catherine in ihr Leben zurückzuholen auch in Catherine's Jugend vor 15 Jahren. Die 3. Zeitebene vor 4 Monaten ist der Zeitpunkt, an dem sich Catherine und Lucian dann wiedertreffen. Mal ist die Geschichte außerdem aus Catherine's mal aus Lucian's Perspektive geschrieben. Am Anfang war dieser ständige Wechsel der Zeit- und Perspektivwechsel etwas verwirrend und störte den Lesefluss ein wenig. Aber nach einer Zeit hatte man sich an den ansonsten flüssigen Schreibstil von Clare Empson gewöhnt. Leider konnte ich keine emotionale Nähe zu den Figuren aufbauen. Diese Distanziertheit baute sich erst im letzten Drittel des Buches etwas ab.

Mein Fazit : Eine schöne Grundidee, ein Schreibstil, der Spannung aufbaut, sehr viel Drama und leider, leider Figuren, die mich kaum berühren.