Rezension

Der Wahrheit auf der Spur...

Das Bekenntnis - John Grisham

Das Bekenntnis
von John Grisham

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:

Pete Banning ist ein angesehener Bürger der Stadt Clanton in Mississippi der 40er Jahre und besitzt große Baumwollplantagen. Er diente im Krieg gegen die Japaner, wurde in Gefangenschaft genommen und schaffte es sogar den Todesmarsch von Bataan zu überleben und zu seiner Familie zurückzukehren. Er wird als Held gefeiert, bis zu dem Tag, an dem er früh aufsteht und nach dem morgendlichen Frühstück zur Kirche fährt, um den Reverend zu erschießen. Er wird verhaftet und kommt vor den Richter, doch Banning schweigt über seine Motive. Auch als ihm der elektrische Stuhl droht, bricht er nicht sein Schweigen. Mit seinem Schicksal hat er abgefunden und ist bereit, dafür zu büßen. Allerdings ist das Rätsel um seine Tat noch viel komplizierter, da nicht einmal Banning selbst die ganze Wahrheit kennt.

Meine Leseerfahrung:

John Grisham schreibt wie immer grandios und hat einen angenehm lockeren Erzählstil, der ohne nennenswerte Abschweifungen meist immer zum Punkt kommt. Die Story ist in drei Teile gegliedert und ist durchweg spannend, geheimnisvoll und steckt voller Überraschungen. In diesem Roman liefert der Autor zudem einen völlig authentischen Einblick in die amerikanische Gesellschaft der 40er Jahre. Der Plot ist nicht nur kriminologisch interressant, sondern macht das Buch auch durch den historischen zweiten Teil sowie die Geschichte um die Verbliebenen bzw. das Familiendrama im dritten und letzten Teil sehr lesenswert. 

Obwohl ich Bücher und Filme über Kriege persönlich überhaupt nicht mag, war ich derart gefesselt von den realitätsnahen Ausführungen des Autors über Bannings Kriegserinnerungen, dass ich das Buch während der Lesephase des zweiten Teils überhaupt nicht mehr aus der Hand legen konnte. So habe ich nicht nur historisch etwas dazu gelernt - den Todesmarsch von Bataan kannte ich im Einzelnen nicht wirklich -, sondern wurde äußerst lebensnah an die Gefühls- und Gedankenwelt der Hauptfigur herangeführt und hatte damit die Möglichkeit, sehr durchleuchtend hinter die Fassade eines Mörders zu blicken.

Dieses Buch hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und hat mir noch einmal deutlich gemacht, wieso Grisham so beliebt ist.

Fazit:

John Grisham hat hier wieder einmal aus einer einfachen Justizgeschichte ein spannendes Werk geschaffen, das dem Leser nicht nur historisch wertvolle Einblicke beschert, sondern auch die gesellschaftlichen Gegebenheiten der amerikanischen Lebenskultur in den 40er Jahren vor Augen führt. Absolut lesenswert!