Rezension

Der Wald ruft nach dir...

Waldkind - Natalie Speer

Waldkind
von Natalie Speer

Bewertet mit 5 Sternen

Starke Protagonistinnen und eine faszinierende Welt.

Inhalt:

Eva und Cianna könnten unterschiedlicher nicht sein - die erste rebellisch und unerschrocken, die zweite eine Träumerin. Während Eva als Regierungsagentin Jagd auf gefährliche Fabelwesen im verwunschenen Deamhain macht, führt Cianna das behütete Leben einer Bürgerstochter.

Doch dann findet Cianna am Rand des Deamhain ein verlorenes Kind, das eine besondere Verbindung zum Wald zu haben scheint….

 

Meinung:

Waldkind ist der zweite Roman von Autorin Natalie Speer und spielt in der gleichen Welt, wie ihr erstes Buch Frostseelen. Es erzählt aber eine eigene, in sich abgeschlossene Geschichte.

Ich selbst kenne Frostseelen noch nicht, hatte beim Lesen von Waldkind aber auch nie das Gefühl, dass dies notwendig für das Verständnis ist.

Man kann also bedenkenlos zugreifen und mit Eva und Cianna auf eine magische Wanderung gehen.

 

Die beiden Protagonistinnen sind sehr unterschiedlich, haben mir aber beide sehr gut gefallen. Eva ist tough, hat dunkle Geheimnisse und vertritt starke Überzeugungen. Cianna ist vor allem zu Beginne eher unreif, gutherzig und überfordert mit den Entwicklungen um sie herum.

Was mir besonders gefallen hat war, dass die beiden zu selbstständigen Charakteren werden, die nicht zwingen einen Mann oder eine Liebschaft an ihrer Seite brauchen, um sich zu definieren. Das findet man - vor allem im Bereich Fantasy - nicht ganz so häufig.

 

Die Handlungsstränge der beiden Frauen verlaufen zunächst abwechselnd und getrennt voneinander, und nehmen sich die Zeit sowohl die Figuren, wie auch die Situation in der sie sich jeweils befinden aufzubauen und zu beschreiben. Die Handlung verläuft daher zunächst eher ruhig und unaufgeregt, steigert sich im Verlauf des Buches aber immer mehr.

Und man kann beiden Handlung gut folgen, da der Erzählstil dem Charakter von Eva und Cianna entsprechend mal härtere und mal sanftere Töne anschlägt.

 

Die Welt um den und im Deamhain ist nicht nur erfüllt von verborgener Magie, sondern beherbergt eine komplexe und interessante Gesellschaft, mit einer bedrückenden Herschaftsstruktur. Trotz aller fantastischer Elemente hat die Geschichte dadurch etwas realistisches. Bevölkert durch interessante und gut ausgearbeitete Figuren wird sie so sehr lebendig.

 

Fazit:

Waldkind erzählt eine faszinierende und spannende Geschichte, mit tollen Portagonistinnen in einer magischen Welt. Es braucht keine epochalen Schlachten oder tragischen Liebesgeschichte um eine tolle Fantasy-Story zu erzählen. Aber ein paar Kämpfe und realistische Gefühle sind sehr gute Zutaten.

Auch wenn Waldkind eher eine ruhige Erzählung ist, hat mich das Buch sehr begeistert.

Von mir definitiv eine Leseempfehlung.