Rezension

der Weg der Musik von der Savanne bis in die heutige Zeit

Der genetische Notenschlüssel - Christian Lehmann

Der genetische Notenschlüssel
von Christian Lehmann

Bewertet mit 5 Sternen

Das Sachbuch „Der genetische Notenschlüssel“ handelt um Musik und nicht um Biologie, wie man eventuell wegen dem Wort genetisch gedacht hat. Das Buch wurde von dem Musikwissenschaftler Christian Lehmann geschrieben. Der Autor arbeitet nicht nur als Lehrbeauftragter an den Unis in München und Regensburg, sondern auch als Gesangspädagoge und Sänger. Das Buch ist am 16.09.2010 im Herbig F A Verlag erschienen und umfasst 256 Seiten.

 

Es ist sehr flüssig geschrieben und lohnt sich auch für Leute zu lesen die keine Musik machen oder singen können. Sehr überrascht hat mich das nur sehr wenige Prozent der Bevölkerung in Deutschland nicht in der Lage sind zu singen. Fast jeder kann es lernen und es würde sich lohnen. Überraschend fand ich dann auch wie Popsänger singen und dass man sie ohne Mikro nicht hören würde. Ich finde schade, dass man inzwischen nicht mehr so viel singt und man von klein auf zu hören bekommt, dass man nur singen soll, wenn man die Töne trifft. Ich habe zwar schon mal gehört, dass jeder singen lernen kann, aber erst nach diesem Buch glaube ich dies auch und sollte ich im Alter zu viel Geld und zu viel Zeit haben dann würde ich gerne den Versuch machen singen zu lernen.

 

Das Buch fängt jedoch erst mal mit den Tönen in unserer Umwelt und in der Natur an. Wale und Vögel können singen, wie siehst es mit Affen aus? Und wie ähnlich ist dieses singen zu unserem menschlichen? Es war sehr interessant dies zu lesen und dass man die Töne von Vögeln aufschreiben kann in Noten wie man sie zum Beispiel zum Gitarre spielen braucht, hätte ich nie für möglich gehalten. Dann erzählte er etwas über die menschliche Kultur von der Savanne bis heute. Es war überraschend wie ähnlich die Wiegelieder sind, wenn man sich die Grundlagen ansieht und das auch schon die ersten Menschen dies kannten zur Beruhigung der Babys und Kleinkinder.

 

Dann erzählte er wie die Musik die früher nur in Kirchen gehört wurde oder von „normalen“ Sängern gesungen wurde, sich weiterentwickelte und berühmte Sänger auf der Bildoberfläche erschienen und wie es dazu kam, dass die plötzlich vor Publikum sangen. Dann erzählte er noch etwas über die Neuzeit wie es dazu kam das nicht mehr jeder mitsangen, aber auch wie manche Sänger oder Lehrer dies versuchen zu ändern. Krass fand ich das jeder der in der Grundschule als Lehrer arbeiten will singen soll, wer dies nicht gewählt hat im Studium, bekommt dies in paar Kursen beigebracht. Wie sollen unsere Kinder dann singen lernen, weil jemand der von sich sagt, dass er nicht singen kann, dem werden doch ein paar wenige Abendkurse wahrscheinlich noch mit einigen anderen Leuten kaum singen beibringen?

 

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bin gespannt wie sich der Weg der Musik noch ändern wird und ob es wieder eine Zeit geben wird wo alle singen werden und es keinen mehr geben wird oder auch nur wenige geben wird, die sagen, dass sie nur unter der Dusche singen, weil sie niemanden mit ihren schiefen Tönen belästigen wollen.