Rezension

Der zweite Streich!

Die Frequenz des Todes - Vincent Kliesch

Die Frequenz des Todes
von Vincent Kliesch

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

In der Berliner Leitstelle der Feuerwehr geht ein Notruf ein, in dem eine Frau völlig panisch daovn spricht, dass ihr Baby verschwunden sei und alles voller Blut ist. Nach zunächst undefinierbaren Geräuschen bricht der Notruf ab. Niemand weiß, wo und wer dahinter steckt.

Ein Polizist bittet den nach wie vor wegen Mordes inhaftierten akustischen Forensiker Hegel um Hilfe. Und dieser wiederum ködert Jula Ansorge, die ihm gegenüber nicht gerade freundlich gesonnen ist, mit geheimnisvollen Informationen über ihren Bruder, damit sie ihm bei der Aufklärung hilft.

Kann man irgendjemandem überhaupt noch trauen?

Meine Meinung:

Der zweite Streich!

Ich habe mich so sehr gefreut, dass es endlich weitergeht! Ich finde die akustische Forensik so dermaßen spannend (wie das riesige Feld der Forensik generell!), dass ich mir gedacht habe, Mensch, wieso ist da bloß niemand vorher drauf gekommen, daraus einen Thriller zu bauen! Doch jetzt hat Vincent Kliesch mich damit am Haken, dass er Hegel erschaffen hat. Diese Figur ist sowas von undurchsichtig, dass man bei jedem Satz spekuliert, was er WIRKLICH damit beabsichtigt!

Und so ist es auch in dem 2. Teil der Reihe genau das, was die Spannung ausmacht. Was genau weiß Hegel und was bezweckt er mit seinen Handlungen wirklich. Was weiß er schon vorher und welche Verbindungen ergeben sich aus kleinsten Indizien für ihn. Und was hat er zu verbergen, wer ist er...

Und Jula Ansorge ist eine würdige „Partnerin“ an seiner Seite. Sie ist klug, gewitzt, spontan, eine moderne junge Frau, die zwar auch gefährlich lebt, wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, aber genau das macht sie für mich so sympathisch.

Die Story beginnt auch schon gleich sehr mitreißend. Ich habe mich wirklich dabei ertappt, dass ich mit offenem Mund hier saß und gelesen habe. Es hat mich sehr getroffen und ich konnte erst gar nicht glauben, mit was man in die Geschichte einsteigt. Im nächsten Moment fand ichs nur einfach sehr clever! Klar, dass Hegel da als Experte zu Rate gezogen wird, auch wenn er eigentlich unter Mordverdacht steht (da bin ich ja mal gespannt, ob das irgendwann auch aufgelöst wird, was es damit nun wirklich auf sich hat!).

Die ganzen Twists und Seitenpfade der Verwicklungen verlangen schon vom Leser, dass er dabei bleibt, aber mir persönlich fiel und fällt das nicht sonderlich schwer, weil mich diese akustische Forensik echt total fesselt. Für meine Begriffe hätte von daher eine Ecke mehr von Hegels Fähigkeiten in der Story drin sein dürfen, aber wer weiß, vielleicht kommt das ja im 3. Teil ;-)

Vincent Kliesch schafft es auf alle Fälle mit seiner Art zu schreiben, dass ich am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte, das immer für die Arbeit und das sonstige Leben unterbrechen müssen hat mich gestört ;-) Aber trotzdem habe ich Die Frequenz des Todes als Pageturner empfunden, und am Ende hab ich auch wieder Selbstgespräche geführt (und mir verwirrte Blicke meines Mannes eingefangen), weil DAS Ende geht gar nicht, Herr Kliesch! So kann man doch seine Leser nicht am seidenen Fliegenfänger hängen lassen ;-) Mit anderen Worten, hoffentlich dauert es nicht allzu lang bis zum 3. Teil!!!

Fazit:

Wer den 1. Teil mochte, wird auch hier auf seine Kosten kommen. Wer jetzt auf das Buch aufmerksam wurde, sollte auch wirklich erst mal den 1. Band lesen, um einige Zusammenhänge zu verstehen. Ansonsten ist es ein sehr spannender Thriller aus dem außergewöhnlichen Feld der akustischen Forensik.