Rezension

Detektivkunst vom Feinsten

Der Tod auf dem Nil Filmausgabe -

Der Tod auf dem Nil Filmausgabe
von Agatha Christie

Bewertet mit 4 Sternen

»Wenn ich recht habe, und ich habe ja nun mal die Angewohnheit, ständig recht zu haben … dann ist das alles Anlass zu ernster Besorgnis.«

Ein Meisterdetektiv wie Hercule Poirot kann nicht einfach Urlaub machen. Mit der Entspannung auf der Nilkreuzfahrt ist es abrupt vorbei, als eine junge Frau, bildschön, steinreich und frisch verheiratet, in ihrer Kabine ermordet aufgefunden wird.

Schon zuvor hatte Poirots Spürnase ihm signalisiert, dass irgendetwas im Busch ist. Anlass zu ernster Besorgnis halt ;-) Gemeinsam mit seinem alten Freund Colonel Race macht er sich nun an die Ermittlung des Täters, der sich ja irgendwo auf dem Schiff befinden muss. Schnell finden die beiden heraus, dass es nicht nur viele Mitreisende an Bord gibt, sondern auch reichlich Motive …

 

Ich hatte mal wieder Lust auf einen richtigen Klassiker und diesen hier hatte ich vor so langer Zeit gelesen, dass ich mich an nichts erinnern konnte. Das Ergebnis war höchst unterhaltsam, Hercule Poirot tat genau das, was ich mir von ihm erhofft hatte: Er kombinierte, erfasste winzige Details quasi im Vorbeigehen, baute all seine Erkenntnisse – natürlich – zur Lösung zusammen und war sich seiner Fähigkeiten so bewusst, dass er leicht zur Eitelkeit neigte. Das mag arrogant und überheblich sein, so, wie es geschrieben ist, kann ich mich aber darüber amüsieren. Und in der Zwischenzeit eifrig mitermitteln.

 

Die Krimihandlung löste sich dann auch stimmig auf. Natürlich merkt man dem Buch sein Alter an, unter anderem die Nebenschauplätze machen das sehr deutlich. Und natürlich die Sprache! Aber ich mag den Stil und konnte diese mörderische Kreuzfahrt auf dem Nil genießen. Fernweh inklusive ;-)

 

Fazit: Ein richtiger Klassiker, Detektivkunst vom Feinsten und dabei sehr unterhaltsam.

 

»Pardon, aber mir hat sie nichts gesagt.«
»Woher wissen Sie es dann?«
»Ich bin Hercule Poirot, deshalb muss man mir nichts sagen.«