Rezension

Deutlich besser als der erste Teil!

Die Todeskönigin - Sarah B. Durst

Die Todeskönigin
von Sarah B. Durst

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch spielt in einer Welt, die von Geistern bedroht wird. Einzig der Befehl der Königin hindert sie daran die Menschheit auszulöschen. Ohne Geister gäbe es kein Leben, da es ohne sie kein Feuer gäbe, kein Wetter, es würde nichts wachsen, kein Wasser fließen und es gäbe auch keine Nahrung für Mensch und Tier. Daher ist ein Kampf gegen sie aussichtslos und würde nur zur Vernichtung der Erde führen. Einige Frauen haben jedoch eine gewisse Affinität zu Geistern, so dass sie sich diese zu Diensten machen können. Mit ihrer Hilfe bauen sie zum Beispiel Häuser, beeinflussen die Ernte oder heilen. Allerdings machen sie sich die Geister durch diese Unterdrückung zu noch größeren Feinden. 

Sollte die Königin sterben, löst das unter den Geisern eine Art Raserei aus, sie würden sich auf die Menschen stürzen und sie wahllos töten. Daher gibt es normalerweise eine oder mehrere Thronanwärterinnen. Die Ereignisse des ersten Bandes führten dazu, dass diese Frauen zur Zeit nicht zur Verfügung stehen. Doch die amtierende Königin ist unheilbar krank und hat nur noch Wochen, vielleicht Monate zu leben. Aus diesem Grund schickt sie ihre Meister aus um in kurzer Zeit mögliche Kandidatinnen zu finden und auszubilden. 

Wie auch in "Die Blutkönigin" wird die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Da ist zum Beispiel Königin Daleina, die sich von ihrer verletzlichen Seite zeigt und Meister Ven, den man schon aus dem ersten Teil kennen und lieben gelernt hat. Die junge Mutter Naelin ist eine der begabteren Frauen des Landes. Doch sie ist in dem Glauben aufgewachsen, dass das Einsetzen von Macht sehr gefährlich ist und die Aufmerksamkeit der Geister unnötig auf einen zieht. Schließlich wurde ihre ganze Familie ausgelöscht, weil ihrer Mutter eben diese Macht entglitten ist. Sie möchte lediglich ihre Kinder beschützen und keinesfalls die zukünftige Königin werden. Ich fand es toll und auch oft humorvoll wie sie mit ihren Kindern umgegangen ist. Sie weiß genau, was sie will und was eben nicht. Schnell wird klar, dass die Ausbildung hier anders läuft als mit den anderen Mädchen. Schließlich hat Ven eine kluge und starke Frau vor sich. Sie macht im Verlauf des Buches eine unglaublich tolle Entwicklung durch.

Mir hat auch im ersten Band schon die Idee sehr gut gefallen, leider mangelte es dort für mich etwas an der Umsetzung. Es gab einige Längen, krasse Zeitsprünge und generell passierte nicht außerordentlich viel (außer einem atemraubendem Finale). Auch mit der Protagonistin Daleina hatte ich meine Probleme. All dies konnte ich in "Die Todeskönigin" nicht feststellen. Ich bin jetzt absolut überzeugt von den zahlreichen Charakteren, dem Szenario, der Idee und auch der Umsetzung. Es gab keine Langeweile, viele unerwartete Wendungen und unzählige Höhepunkte. 

Damit ist der zweite Band definitiv viel besser als der erste. Ich bin froh, dass ich der Trilogie noch eine Chance gegeben habe, denn ich habe wirklich überlegt, ob ich überhaupt weiter lesen möchte. Doch ich wurde für meine Entscheidung belohnt und freue mich umso mehr auf den finalen Teil.