Rezension

deutsche Besatzung in Paris

Die Toten vom Gare d’Austerlitz -

Die Toten vom Gare d’Austerlitz
von Chris Lloyd

Bewertet mit 4 Sternen

 

Der 14. Juni 1940 war für die Pariser ein besonderer Tag, die Deutschen haben die Stadt erobert und das Leben der Menschen veränderte sich schlagartig. An diesem Tag wurden die Leichen von vier Männern in einem Eisenbahnwaggon am Gare d'Austerlitz gefunden und der französische Polizist Eduard Giral, genannt Eddi, mit der Aufklärung der Morde beauftragt. Durch die Besatzung der Stadt werden ihm bei den Ermittlungen immer wieder Steine in den Weg gelegt und die Hartnäckigkeit Eddis beschert ihm immer wieder unliebsame und schmerzhafte Erlebnisse mit der deutschen Besatzungsmacht. Die Toten waren Polen aus der Stadt Bydgoszcz, wie auch Frederyk Gorecki, der mit seinem kleinen Sohn Selbstmord verübt. Welche Verbindungen gibt es unter ihnen und was geschah in Bydgoszcz?
Aus der Sicht Eddis erleben wir Anfänge der Besatzung Paris, wie die Menschen sich dort fühlten kann man sehr gut nachempfinden. Auch Eddi selbst hat durch seine Erfahrungen im ersten Weltkrieg bleibende Eindrücke, die nun wieder ans Tageslicht kommen. Und dann taucht auch noch sein Sohn Jean-Luc bei ihm auf, der seine Militäreinheit verloren hat und nun auf eigene Faust gegen die Deutschen kämpfen will.
In diesen teilweise fiktiven, teilweise realistischem Kriminalroman geht es um mehr als die Aufklärung eines Verbrechens, dafür sind die Verbrechen der Deutschen zu groß und viele sind in diverse Taten verstrickt. Ein bisschen weniger hätte der Handlung gutgetan, manchmal verlor man etwas den Überblick. Sehr gut ist die Ironie und auch Selbstironie mit der Eddi allen gegenübertritt.