Rezension

Deutsche Geschichte in großen Sprüngen

Land im Sturm - Ulf Schiewe

Land im Sturm
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 4.5 Sternen

Von der Zeit der Ottonen zu den Wenden, zum 30jährigen dann ein Sprung ins 19. Jahrhundert in die napoleonische Zeit und zum Abschluss die 1848er Revolution - um die 1000 Jahre deutsche Geschichte.
Unterteilt in 5 Abschnitte geht es doch immer wieder um die Nachkommen der "Stammfamilien", die der Leser bereits im 1. bzw. 2. Abschnitt kennen lernt. Die Geschichten spielen über einen relativ kurzen Zeitraum, jedem Abschnitt ist ein knapper historischer Rahmen vorangestellt zur besseren Orientierung. Wir lernen die Geschichte immer aus der Sicht der handelnden Personen kennen und wissen darum immer nur so viel, wie sie wissen konnten.
Ein Säbel begleitet den Leser als roter Faden durch das Buch. Die Namen kehren immer wieder, auch wenn zwischen den Abschnitten viele Generationen liegen. Gefallen hat mir, dass dieses Muster zum letzten Abschnitt hin unterbrochen wurde und wir nur einen Zeitsprung von 35 Jahren unternehmen.
Ulf Schiewe gelingt es wunderbar mit diesem episodenhaften Roman seine Leser zu unterhalten und nebenbei historisches Grundlagenwissen zu vermitteln ohne jedoch lehrmeisterisch oder langweilig daher zu kommen. Interessante Charaktere, die ein Leben voller Entbehrungen, oder aber auch in (relativem) Reichtum führen, die im Krieg leben, aber auch die Liebe kennen lernen. Manches Mal wäre ich gerne bei der ein oder anderen Person länger verweilt.