Rezension

Dicht

Gestohlenes Kind -

Gestohlenes Kind
von Caroline Seibt

Bewertet mit 4 Sternen

Ein dicht gewebter Psychothriler, der wechselnd vor 23 Jahren und im Heute spielt. Dort ein kleiner junge, Jakob, der in einer Art Heim, das dieses Wort nicht verdient, verbringen muss, hier ein Vater, der sich mit Brandbeschleuniger übergießt und anzündet. Der Fall wird schnell als Suizid abgetan. Nur Theo Weiland glaubt nicht recht daran, aber er ist eigentlich längst aufs Abstellgleis abgeschoben und man traut ihm erfolgreiche Ermittlungen nicht mehr zu. Ja verbietet sie geradezu, als ein über Kopf aufgehängter und erstickter Mann aufgefunden wird und Theo an einen Zusammenhang glaubt. Allein auf weiter Flur führt er unerlaubte Ermittlungen durch.  Immer wieder wird der schreckliche Alltag des Jungen im „Heim“ mit anderen Kindern geschildert und immer tiefer dringt Theo in die damaligen Zusammenhänge ein, ohne diese zunächst richtig zuordnen zu können. Gleichzeitig hat er mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Zum Schluss hat er das tragische Schicksal von Jakob, seinen damaligen Gefährten und die Beziehungen zum heutigen Geschehen aufgedeckt und noch Schlimmeres verhindert. Was ihm selbst aber gar nichts nützt. Eine tragische, gut ausgerollte Geschichte, deren Handlungsstränge nach und nach zusammengeführt werden. Allerdings ein wenig längelnd, Man hätte sie sicher hier und dort straffen können. Die eine oder andere Handlung scheint auch nicht ganz logisch. Insgesamt aber spannend erzählt und gut zu Ende gebracht.