Rezension

Dick und Doof und die Vampire

Sarg niemals nie - Dan Wells

Sarg niemals nie
von Dan Wells

Frederick, ein kleiner Gauner aus Bath, hockt 1817 im Knast und plant sich die Erbschaft eines reichen Mitbürgers zu sichern, der keine sonstigen Erben vorzuweisen hat. Er lässt sich dank einer kleinen Bestechung für tot erklären und im Sarg aus dem Gefängnis holen. Auf dem Friedhof erwartet in schließlich nicht nur der Totengräber, der ihn befreien soll, sondern auch eine Horde Vampire, die ihn fortan für den prophezeiten Erhabenen halten. Frederick macht sich, verfolgt von den demütigen Vampiren, die sich partout nicht abschütteln lassen, auf nach London um sich die Erbschaft zu sichern. Auf dem Weg lernt er John kennen. Apotheker, Ex-Mediziner und selbst ernannter Dichter. Bis er auch nur annähernd in die Nähe der Erbschaft kommt, trifft er noch viele kuriose Gestalten und muss seine Pläne das ein oder andere Mal sehr spontan ändern.

Es passiert mir eher selten, aber bei diesem Buch habe ich zwischendurch immer mal wieder laut gelacht. Die Figuren sind durch die Reihe herrlich skurril. Frederick und John liefern sich nicht nur unterhaltsame Dialoge, sie wandern beispielsweise auch in bester Stan & Olli-Manier mit einem Sarg durch halb London. Die Vampire sind gar nicht so böse, wie allgemein angenommen. Sie haben die meisten Geschichten selbst verfasst, damit die Menschen gleich angst vor ihnen haben und nicht merken, dass sie kaum in der Lage sind jemanden zu überfallen. Eine Jungfer ist nach deren Ansicht ...“ völlig nutzlos. Statt los zuziehen und ein paar Bauern zu ängstigen, hat sie einen Lesezirkel gegründet“. Dazu kommen noch diverse andere schräge Personen: Bestatter, ein Ghul, Banker, Vampirjäger...... Außerdem trifft der Leser ein paar bekannte Persönlichkeiten, aber die verrate ich an dieser Stelle nicht 
Die Geschichte selbst nicht weiter anspruchsvoll, aber dank ständig aufkommender, unvorhergesehener Problemen, die ein Umdenken erfordern, nie langatmig. 

Es gibt Tage, da reicht es Abends eine halbwegs Sinn freie Komödie zu gucken, die das Hirn nicht weiter beansprucht aber unterhält. Alternativ kann ich nur zu diesem Buch raten.