Rezension

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Die 15. Runde der Unsterblichen

Die Chronik der Unsterblichen 15: Nekropole - Wolfgang Hohlbein

Die Chronik der Unsterblichen 15: Nekropole
von Wolfgang Hohlbein

"Es war ganz allein meine Schuld", sagte Clemens noch einmal. Es klang wie eine Beschwörung. " Es war meine Sünde, und ich allein werde dafür bezahlen! Soll meine Seele in der Hölle brennen, wenn es sie denn gibt!" (Späte Einsichten eines Papstes)

Inhalt:

Mit der 'Pestmond' gelangen Abu Dun und Andrej schlussendlich nach Rom. Da ihr eigentlicher Auftrag, den Papst zu töten, keine Gültigkeit mehr hat, wollen sie eben jenem Clemens IX. helfen, die ganze Stadt vor einer großen Gefahr zu schützen. Allerdings will der tot geglaubte Papst nicht ganz mit der Sprache herausrücken, um was genau es sich handelt. Eines wissen sie nur: sie müssen sich in die Engelsburg schleichen und in die Nekropole dieser steigen, denn dort lauert die schreckliche Gefahr - oder das, was diese verhindern kann. Eine weitere Drohung scheint von Andrej auszugehen, wächst das Böse in ihm doch immer mehr und erfreut sich an Schmerz und Leid von anderen. Kann der Unsterbliche noch lange das Dunkle in sich unter Kontrolle halten oder gerät es außer Kontrolle?

Meinung:

Fünfzehn Romane gibt es nun in der Serie 'Die Chronik der Unsterblichen' und der sechzehnte soll Gerüchten zufolge der Abschluss dieser Reihe werden. Nach Lesen des Romans 'Nekropole' muss ich sagen: das ist wohl auch gut so! Die Schwächen der letzten Bände werden hier nochmals gebündelt. Die Handlung liest sich so, als hätte Autor Wolfgang Hohlbein einfach drauf los geschrieben, ohne selber zu wissen, wohin die Reise des Buches geht. Dadurch wird der Leser mit jeder Menge Hinhalte-Taktik genervt und muss ständige Wiederholungen ertragen. Schlüssig wirkt an der Handlung nicht viel und man ertappt sich oftmals, dass der gelesene Absatz ziemlich überflüssig erscheint. Es ging dann bei mir soweit, dass ich auf ein anderes Buch ausgewichen bin, um etwas Abstand zu dieser Aufeinanderfolge an Papierverschwendung zu entkommen. Dass ich den Roman 'Nekropole' doch zu Ende gelesen habe, liegt wohl daran, dass ich die Hauptcharaktere nach all den Vorgängerbänden immer noch zu schätzen weiß ... und irgendwie gehofft habe, dass das Finale des Romans diesen selber erklärt und das Puzzle zusammen fügt. Leider ist dem nicht ganz so! Die Gründe für das Handeln und Tun der Protagonisten werden zwar erklärt, doch wirft genau das neue Fragen über dessen Sinn auf. Ein rundes Bild gibt es nach den nahezu 600 Seiten auf keinen Fall. Um einfach mal eine Frage in den Raum zu werfen ohne zuviel zu verraten: wie kommt ein untergetauchter Papst und sein Camerlengo zu einer bis in den Tod hörigen Truppe Assassinen? Dies bedarf doch jahrelange Investition an Zeit und Training! Wann ist das geschehen; wer hat dies Aufgaben übernommen, wenn die beiden genannten Charaktere dazu nicht in der Lage waren? Und so verhält es sich mit vielen Aspekten des Romans, mir ist zum Beispiel auch absolut nicht verständlich, was Abu Dun und Andrej nun wirklich in Rom sollten?! Ich kann nicht verstehen, wie ein Verlag solche Lücken wie Schwächen nicht erkennt und einen solchen Lesestoff auf den Markt bringt. Ich frage mich auf jeden Fall, ob ich mir weitere Romane - oder wenn es dann so ist, den letzten Band - der Serie zuzulegen soll, denn so etwas ist einfach mangelhaft!

Fazit:

Ganz schwacher Roman, der nicht hält, was er verspricht ... 

1,5 Sterne