Rezension

Die Abenteuer eines Kleinkünstlers und seines verrückten Mitbewohners

Die Känguru-Chroniken - Marc-Uwe Kling

Die Känguru-Chroniken
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 5 Sternen

In Marc-Uwe Klings Trilogien Auftakt "Die Känguru Chroniken" berichtet der Autor von seinem verrückten Mitbewohner: Einem kommunistischen Känguru, das gerne Nirvana hört, sich an Schnapspralinen erfreut und einiges im Schilde führt. 

In dem ersten Band bauen die Geschichten noch nicht aufeinander auf. Es sind mehr in sich abgeschlossene Kurzgeschichten, die mich aber sehr gut unterhalten haben. Das Känguru hat ein kritisches Weltbild. Somit entstehen oft politische Diskussionen, die ziemlich gut in die Geschichte eingebaut werden. Der Leser wird zum Nachdenken angeregt, ohne sich durch lange politsche Reden quälen zu müssen. 

Stellenweise konnte ich dem Humor aber nicht ganz folgen. (Da das Hörbuch eine Lesung ist, einige im Publikum anfingen zu lachen, dachte ich mir, dass da wohl ein Witz gewesen sein musste, der bei mir nicht ganz ankam). 

Zusammenfassend kann ich aber sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt "Die Känguru Chroniken" zu hören. Ich finde die Geschichten stehen und fallen mit der Hörbuchfassung. Beim eigenen Lesen wird nur ein Bruchteil des Witzes transportiert. Bei der Hörbuchfassung bekommt der Leser nicht nur die Reaktionen aus dem Publikum mit, sondern nimmt auch an den Dialogen zwischen Känguru und Kling teil, die aufgrund der eigenen Stimmen Imitation sehr unterhaltsam sind. Nicht zu vergessen verkörpert Kling auch andere Sprechweisen, bzw. Dialeke, wie beispielsweise die Berliner Kneipenbesitzerin Hertha. 

Marc-Uwe Klings "Känguru Chroniken" sind ein gelungener Auftakt zu einer (vielleicht unbeabsichtigten) Trilogie.