Rezension

Die Arena - Grausame Spiele (Bd.1) von Hayley Barker

Die Arena: Grausame Spiele - Hayley Barker

Die Arena: Grausame Spiele
von Hayley Barker

Bewertet mit 4.5 Sternen

Hoshiko ist fünf Jahre alt, als sie zur Selektion zum Dreg-Zirkus gebracht wird. Seitdem steht sie auf dem Hochseil und begeistert die Zuschauer - ein prächtiger Spaß für alle Pures. Was wirklich dahinter steckt, sieht keiner von ihnen: Dregs, die tagein tagaus ihr Leben bei den gefährlichen Nummern riskieren. Der Tod lauert hinter jeder Ecke. Nur einer wagt es, genauer hinzusehen ...

Die Storyline, die in Die Arena - Grausame Spiele verfolgt wird, ist stellenweise vorhersehbar und dennoch fesselnd. Hoshikos Leben im Zirkus, der Zusammenhalt unter den Artisten und die Liebe zu ihren Freunden stehen im krassen Gegensatz zu Bens Umfeld. Als Sohn der Ministerin für Dregkontrolle fehlt es ihm an nichts. Er genießt die beste Schulbildung, leidet keinen Hunger, wohnt gemeinsam mit seinem Eltern und seinem Zwillingsbruder Francis in einem schicken Anwesen - und dennoch fehlt ihm etwas. Erst durch einen Zirkusbesuch werden Ben schließlich die Augen geöffnet.

Ben und Hoshiko, ein Pure und eine Dreg. Er gehört zur obersten Gesellschaftsschicht, sie ist lediglich verachtenswerter Abschaum. Die Dregs leben in ärmlichen Slums, werden unterdrückt und versklavt - und im Zirkus zur Freude der Pures getötet. Hayley Barker gelingt es wunderbar, die Atmosphäre des grausigen Zirkus einzufangen. Die Aufführungen stellen eine pervertierte Version der heutigen Zirkuskultur dar und dennoch fällt es schwer, das Buch beim Lesen aus der Hand zu legen.

Die Arena - Grausame Spiele ist grausam, brutal, die Szenen gewalttätig und blutig. Hinter der schillernden Kulisse, die den Pures präsentiert wird, herrschen rohe, dreckige Zustände. Die Schilderungen sind bedrückend und realistisch - einige Kapitel haben es tatsächlich in sich. Auch sprachlich ist die Erzählung sehr eindringlich.

Die offene, jedoch überzeichnete Sozialkritik ist deutlich und sicherlich in weniger krasser Form bereits heute auf einige Teile der Gesellschaft übertragbar. Im Kern trägt Die Arena - Grausame Spiele tatsächlich einen Hauch von Panem in sich. Beide Dystopien entwickeln sich ähnlich, wenngleich ihre thematischen Ausgangspunkte doch grundverschieden sind.

Eine spannende, mitreißende Dystopie, in einer fiktiven Welt, die von Unterdrückung und Schmerz geprägt ist. Eine Geschichte voller Liebe, Freundschaft und einem Hoffnungsschimmer, der das gesamte System zu vernichten droht. Die Arena - Grausame Spiele ist der Auftaktband einer Dilogie, sodass wir uns bereits im November auf eine Fortsetzung von Bens und Hoshikos Geschichte freuen dürfen!

Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
Lisa von Prettytigers Bücherregal
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