Rezension

Die Auslese: Nur die Besten überleben

Die Auslese - Joelle Charbonneau

Die Auslese
von Joelle Charbonneau

Bewertet mit 3 Sternen

Cia ist 16 und hat gerade die Schule abgeschlossen. Ihr größter Traum ist es, das von Kriegen gebeutelte Land wieder zu einem Aufschwung zu verhelfen, damit keiner mehr Hunger leiden muss und jeder einen vernünftigen Job ausüben kann. Um jedoch für die Regierung arbeiten zu können, muss sie erst zur sogenannten Auslese antreten. In diesem Verfahren werden die Besten der Besten ausgewählt, um das Land zu führen und neue Ideen zu verwirklichen. Cia ist stolz, als sie zur Auslese zugelassen wird. Doch die Prüfungen, die sie bestehen muss, lassen sie am System zweifeln.

Was im Klappentext nach einer Dystopie mit einer neuen Idee klingt, entpuppt sich letztendlich jedoch als eine Mischung aus Panem und Legend, Die Stadt der verlorenen Kinder und weiteren Dystopien. Von jedem ist etwas vertreten und ich habe immer wieder Parallelen ziehen können. Gerade nach der Hälfte des Buches hat mich alles sehr an die Panem-Trilogie erinnert, da sich Cia zusammen mit einem ihrer besten Freunde - Tomas - von einem Punkt außerhalb der Kolonie bis zur Hauptstadt durchschlagen muss, zusammen mit anderen Bewerbern. Eigentlich zählt nur, dass man in der Hauptstadt ankommt, doch wird auch vermittelt, dass man – wenn nötig – seine Mitbewerber töten muss, um zu überleben.

Auch hat Cia einen „Mentor“, einen erwachsenen Offiziellen namens Michal, der sich um sie kümmert und ihr immer wieder gute Tipps „zusteckt“.

Der Anfang hat sich somit sehr vielversprechend angehört, ging dann jedoch nach und nach in einen Panem-Abklatsch über. Bei manchen Szenen hätte man den Namen Cia gegen Katniss austauschen können.

Aber ich will nicht zu sehr auf diesen Parallelen herumreiten. Das Positive an dem Buch ist der Ansatz. Alle arbeiten zusammen, keiner wird richtig unterdrückt. Alle haben mehr oder weniger freie Hand und werden von der Regierung unterstützt. Das eigentliche Ziel, die Erde wieder fruchtbar und damit wieder belebbar zu machen, steht im Vordergrund und wird von allen auch als überaus wichtig angesehen, gerade um nachfolgenden Generationen ein angenehmes Leben zu ermöglichen.

Die Schreibweise der Autorin ist sehr angenehm und man hat sich auch gleich in die Geschichte und Cia – aus deren Sicht alles beschrieben ist – hineinversetzen können. Auch fand ich gut, dass die einzelnen Kapitel in kurze Absätze gegliedert waren. So konnte man alles sehr gut nachvollziehen und hatte auch die Möglichkeit alles in sich aufnehmen zu können.

Cia ist eigentlich eine sehr zurückhaltende Person, die erst im Laufe der Geschichte und ganz besonders auf dem Weg zurück zur Hauptstadt eine starke Wandlung durchmacht. Sie wird stark, zweifelt mehr am System, weiß aber genau, dass sie nichts ändern kann.

Alles in allem hat mir das Buch vom Stil her sehr gut gefallen, einzig das Abgekupferte fand ich etwas schade.

Fazit:
Der am Anfang starke Auftakt zu einer Reihe, die mich hoffentlich im nächsten Teil überzeugen kann.