Rezension

Die Auszeit namens Nathalie

Auszeit bei den Abendrots - Alexandra Holenstein

Auszeit bei den Abendrots
von Alexandra Holenstein

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe:

Urlaubsstimmung: Fehlanzeige!

Wie immer wollen Helene und Josef Abendrot ihren Urlaub in Venedig verbringen, aber was auf der Hinfahrt passiert, verschlägt Helene die Sprache. Ihr Mann lässt sie einfach an einer Mautstelle im Auto sitzen und verschwindet. Mit der Hoffnung, dass Josef in Venedig wiederauftaucht, fährt sie zu ihren Freunden. Aber dort ist er auch nicht. Wo steckt nur ihr geliebter Mann? Nach ein paar Tagen erhält sie von ihm eine SMS, mit der Information, dass er eine Eheauszeit nimmt. Allerdings hat diese Auszeit einen weiblichen Vornamen: Nathalie! Anstatt sich zu verkriechen und auf den Ehemann zu warten, beschließt Helene ihr Leben zu genießen und all die Sachen zu tun, die sie schon immer machen wollte. Wird sie einen Neustart wagen oder kommt Josef nach seiner Auszeit wieder zu ihr zurück?

 

Auszeit bei den Abendrots ist der zweite Roman von Alexandra Holenstein. Nachdem ich mit großer Begeisterung ihren Debütroman „Das Heinrich Problem“ gelesen habe, wusste ich, dass ihr neuste Werk ebenfalls lesen MUSS. Dies habe ich nun getan und eines kann ich schon vorweg verraten: ich habe keine Lesesekunde bereut!

 

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen und so tauchte ich ab der ersten Seite in die Geschichte um das Ehepaar Abendrots ein und ab. Wie schon bei ihrem ersten Buch merkte ich auch hier recht schnell, wie die Geschichte mich in ihren Bann zog und ich dieses Buch kaum noch aus den Händen legen mochte. Dies war aber nur eins, denn auch hier stellte sich bald ein herrliches Kopfkino ein. Für mich gibt es fast nichts Schöneres und ich liebe solche Romane.

 

Erneut hat es Alexandra Holenstein geschafft, facettenreiche Charaktere zu kreieren, die mitten aus dem Leben gegriffen worden sind. Authentisch und lebensnah und dadurch konnte der Eindruck entstehen, man würde sie schon jahrelang kennen. Zum einen Helene, die ihre jahrelang ihre Träume zurückstellt. Josef, der sich neu verliebt und seine Ehefrau verlässt. Selbst für Vorzeigeehepaar Susanne und Rüdiger hat das Leben noch einige Überraschungen parat.

 

Wie schon in ihrem Debütroman greift Alexandra Holenstein Beziehungsproblem auf und das auf ihre Art und Weise. Humorvoll, mit eingestreutem Wortwitz und der entsprechenden Situationskomik gelingt es ihr, ihre Leserschaft bestens zu unterhalten. Der eine oder andere Lacher ist hier schon vorprogrammiert. Um nicht allzu viel von der Handlung zu erzählen, gibt es einen kleinen Einblick in die Geschehnisse. Josef Abendrot hat sich verliebt, aber nicht in seine Ehefrau Helene, sondern in Nathalie. Um mit ihr reichlich viel Zeit verbringen zu können, nimmt er sich kurzerhand eine Auszeit von seiner Ehe. Nach dem ersten Schock und anraten ihrer besten Freundin beschließt Helene endlich ihr Leben in vollen Zügen zu Genießen. Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass die Geschichte aus der Sicht von Helene und Josef erzählt worden ist. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht, die beiden auf ihrem neuen Lebensweg zu begleiten.

Das Ende und auch der Epilog runden die Geschichte um den Abendrots perfekt ab.

 

Auch der zweite Roman von Alexandra Holenstein hat meine Erwartungen mehr als nur erfüllt. Beste Unterhaltung und Humor vom Allerfeinsten…was will man als Leser mehr. 

Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung oben drauf.