Rezension

Die Autorin hätte daraus lieber eine Contemporary Lovestory machen sollen!

Magonia - M. D. Headley

Magonia
von M. D. Headley

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der Schreibstil ist wirklich etwas besonderes. Die Emotionen spiegeln sich in dem Stil wieder & werden dadurch gut übertragen. Manche Formulierungen sind so andersartig, dass es einem im Kopf bleibt. Das ist mir jedoch nur auf der Erde aufgefallen. Bei den Parts die in Magonia spielen ist mir das jedoch eher weniger aufgefallen. Entweder wurde es da etwas schlechter oder das wurde einfach von dem Inhalt, das ich in den Parts nicht mochte, überdeckt. Das kann ich jetzt nicht genau sagen. Die Geschichte wird dabei meist aus der Sicht von Aza geschildert, obwohl es auch ein paar Kapitel aus Jasons Sicht gibt (bester Freund von Aza).

 

Ich hatte zu Beginn ein bisschen Probleme mit der Protagonistin. Sie war oft unnötigerweise frech. Ich kann es in ihrer Position verstehen, aber es hat mir in der Geschichte auch nicht wirklich weiter geholfen. Auch Jason hatte so seine seltsamen Momente. Sie waren beide eigen & manchmal seltsam, aber dadurch auch einzigartig & total interessant. Beide wurde auch als wirklich intelligent dargestellt. Deswegen habe ich auch gern etwas über sie gelesen. Das hat sich aber in Azas Fall spätestens dann geändert, als sie nach Magonia kam. Ab dem Punkt hat sich so einiges geändert. Das erste & augenscheinlichste ist der Wechsel im Ton. Aus einer interessanten & eigensinnigen Protagonistin, wird der typische Mary Sue Charakter, der nichts allein hinbekommt, sondern immer Hilfe braucht. Dazu noch sehr wenig hinterfragt & nur noch dumm wirkt. Alles sehr schön typisch & 0815. Die Auserwählte, die grundlos einfach etwas besonderes kann oder ist & die Welt retten muss. Das ist so enttäuschend gewesen. Und dann auch noch, dass sie sich in den super heißen & halbnackten Typen verknallt, obwohl er sie gerade noch quasi beleidigt hat. Yay, super Bad Boy Trope. Und Dreiecksbeziehung noch dazu.

Für mich waren die Kapitel aus Jasons Sicht dann mein Highlight. Die waren noch wirklich gut, weil Jasons Charakter einfach interessant & besonders geblieben ist.

 

Die ganze Idee von Magonia ist zwar sehr kreativ, aber doch nur schlecht bis gar nicht erklärt. Azas anfängliche Fragen wurden zum großen Teil abgeblockt & schnell hat sie das Nachfragen auch ganz seien gelassen. Dementsprechend habe ich jetzt immer noch keine große Ahnung wie Magonia eigentlich aufgebaut ist & was was ist etc. Auch die gesamten Charaktere dort, haben mich im besten Fall nicht interessiert oder im schlimmsten Fall genervt bzw ich hab sie einfach nicht gemocht.

 

Die Autorin hat es leider die Plotentwicklung nicht hinzubekommen, die sie anscheinend angesterbt hatte. Wenn man eine Überraschung will, dann sollte man die Gegebenheiten auch vorher verschleiern. Aber alles so offensichtlich zu zeigen, die Protagonisten schon fast mit dem Zaunphal zu erschlagen, sie aber dann so dumm zu machen, dass sie absolut nichts merkt oder hinterfragt (obwohl sie ja eigentlich clever sein sollte) ist einfach nicht gut gemacht. Es hat mich einfach nur aufgeregt, als Aza einfach alles übersehen oder kommentarlos angenommen hat, obwohl es so offensichtlich war. Das hat einfach keinen Sinn ergeben, weil es zu ihrem etablierten Charakter nicht gepasst hat.

Die Szenen, die auf der Erde gespielt haben, waren mit Abstand die besten am ganzen Buch. Diese konnten mich eigentlich gut mitnehmen & waren teilweise wirklich sehr emotional. Das gilt eben auch für Jasons Kapitel, die ich am liebsten mochte. Ich glaube, wenn dies eine Contemporary Geschichte gewesen wäre, wäre das Buch sicher gut gelungen. Aber den Fantasypart hat die Autorin in meinen Augen so gar nicht hinbekommen.

 

 

Fazit: Das Buch hat auf jeden Fall was Besonderes, sowohl von der Idee, als auch von dem Schreibstil her. Den ersten Part, das Ende & alle Kapitel aus Jasons Sicht fand ich gut. Aber alles in der Mitte, was mit Magonia zu tun hatte (was, seien wir mal ehrlich, das wichtigste ist) war echt nicht gut gemacht. Dementsprechend bin ich doch eher enttäuscht. So ein schönes Cover & dann kaum was dahinter. Schade. Deshalb habe ich 2,5 Sterne vergeben.

 

Danke an "Was liest Du?" für das Buch. Ich habe gerne bei der Leserunde mitgelesen & geschrieben.